Geschrieben von: Jörg Schnebele
Band: Fist
Album: Back With A Vengeance- The Anthology
Genre: NWOBHM
Plattenfirma: Dissonance / Plastic Head Music Distribution Ltd
Veröffentlichung: 09.02.2018
Fist gehören in die lange Reihe von NWOBHM Bands; für die Jüngeren unter Euch sei noch einmal erklärt, dass NWOBHM „New Wave Of British Heavy Metal“ bedeutet und eine damals neue Generation von Bands war, die von der britischen Insel die Welt mit „neuer“ harter Musik erobern wollten.
Wer fälschlicherweise denkt, dass auch Bands wie Saxon oder Judas Priest zu den NWOBHM Bands gehörten, dem sei gesagt, dass er arg auf dem Holzweg ist, da diese Combos bereits vorher existierten und allenfalls mal die neue Strömung der späten Siebziger und frühen Achtziger nutzten, um sich besser Gehör zu verschaffen.
Unter all den neuen Bands schafften es nur wenige, dauerhaft mitzuspielen. So haben leider Bands wie Angel Witch, Diamond Head, Tygers Of Pan Tang oder halt Fist lediglich ein kurzes Aufflackern am Heavy Metal Himmel zu Stande gebracht, ansonsten aber kaum Duftmarken hinterlassen können.
Warum im Speziellen Fist es nicht geschafft haben, liegt meiner Meinung nach einfach daran, dass es zum einen viel zu viel neue Bands gab, zum anderen das Material eben nur zweitklassig und durchschnittlich war.
Darüber hinaus schafften es die Briten damals gerade mal, zwei Langeisen auf den Markt zu werfen, von denen das Debüt „Turn The Hell On“ (1980, und vom Major MCA Records veröffentlicht) meines Erachtens noch das bessere Songmaterial enthielt: „Name, Rank and Serial Number“, „Watcher“ oder „Hole In The Wall Gang“ zeigten gute Ansätze; allerdings war das restliche Material eher schwach.
Mit dem 1982 folgenden Album „Back With A Vengeance“ machten Fist musikalisch eher wieder einen Schritt zurück.
2002 entschied sich das Label Castle Communication, beide Veröffentlichungen als Compilation herauszubringen, aufgemotzt mit einer Menge Bonusmaterial.
Ob diese Veröffentlichung wirklich notwendig gewesen ist? Vielleicht, schließlich hat man so den vielen NWOBHM Interessierten die Möglichkeit gegeben, in den Spirit der frühen Achtziger hineinzuschnuppern.
Ob nun aber, anno 2018, eine Wiederveröffentlichung der Compilation nötig ist, wage ich mal zu bezweifeln.
Mit Dave Irwin (g) und Harry „Hiroshima“ Hill (dr) sind immerhin noch zwei der Urmitglieder dabei.
Glen Coates (v) und Kev Charlton (bs) ergänzen das aktuelle Line Up.
Soll ich nun eine Empfehlung zum Kauf geben, tue ich mich sehr schwer! Fist waren beileibe nicht die Sternstunde des NWOBHM, allerdings spiegelt die Kapelle ein Teil britischer HM Kultur wieder.
Wer also bis dato noch nichts von Fist gehört hat und nicht allzu viel brillanter Musik erwartet, kann gerne zugreifen und sich die DoCD zulegen.
Tracklist:
CD1
- S.S. Giro (Original Axe Version)
- Name Rank And Serial Number
- You’ll Never Get Me Up (In One Of Those)
- Throwing In The Towel
- Turn The Hell On
- S.S. Giro
- Too Hot
- Lost And Found
- The Feeling’s Right
- Dog Soldier
- All I Can Do
- Devil Rise
- Going Wild Tonight
- The Wanderer
CD2
- Brain Damage
- One Percent
- Vamp
- Hole In The Wall Gang
- Axeman
- Forever Amber
- Watcher
- Terminus
- Gone Without A Trace
- Collision Course
- Same Time Same Place
- Roll It
- Pumping Iron
- Give It All Back
- Left Standing Again
- Where They Are
- Dog Soldier (Rough Version)
- See The Devil Rise
- Law Of The Jungle
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