Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Floating Opera
Album: Floating Opera (Remastered)
Genre: Rock / Progressive Rock
Plattenfirma: Golden Core/ZYX Music
Veröffentlichung: CD: 05.03.2021 / LP: verspätet, 07.05.2021
Es war einmal: …es gab eine amerikanische Band namens Floating Opera, die nach meinem wissen im Jahre 1971 ihr einziges Album veröffentlichte. Hier geht es aber um eine gleichnamige deutsche Band, von der man aber nicht viel weiß oder in Erfahrung bringen kann und konnte. Sehr geheimnisvoll oder liegt es eher daran, das auch sie nur dieses eine Album hatten? Wer weiß.
Heute: …Das ansonsten eher metal-lastige Label Golden Core hat sich sechs „harte Rockthemen aus 1980 und 1981“ gesichert, die zwischen Januar und Ende April 2021 erscheinen bzw. auch schon erschienen sind (meist CD und LP). Nach den Hardrockern Piledriver ( hier meine Rezension ) und dem kräftigen Prog von Requiem ( hier meine Rezension ), liegt mir nun das dritte Album aus der gesicherten sechser Golden Core Reihe vor und ich freue mich dieses rare, verschollene und wiederentdeckte Werk meinen Ohren zuzuführen.
Die deutsche Band aus Kirchheim/Teck bestand aus: Rolf Dietz – Gitarre, Peter Garratoni – Schlagzeug, Andreas Ulbricht – Gesang / Schlagzeug und einem Session-Bassisten. Ihr Album wurde auf „Sri Lanca“ 1981 veröffentlicht und kommt damals wie heute mit ihren ursprünglichen sieben Titeln im rockig orientierten und progressivem Gewand schwer gitarrenlastig daher und immer spüre ich den Charme, das Charisma der musikalisch rockenden 70er Jahre, wie beim Opener „Floating Opera“ oder auch bei „Pig Bee Trap„, der eröffnend den Drums die Bühne alleinig überlässt.
Mit „Ride in the Night“ und „Transformation“ wird es balladesk, gefühlvoll, emotional und diese Atmosphäre wird durch perfekt gesetzte Gitarren-Solos erweitert, wobei zweiter kraftvoller vokalisitisch unterwegs ist. „Soul Man“ rockt die Hütte mit dem entsprechenden Esprit der Schlaghosenzeit (….nicht heute….) und es macht einfach Spaß, sich diesem hinzugeben. Mit über acht Minuten Spielzeit ist „Fading Heroes“ der Führende in der zeitlichen Rangliste und bietet entsprechend viele unterschiedliche Momente, mal ausdrucksstark, mal dynamisch. Mit „Coming Home To You“ endet die Reise mit leicht irisch oder schottischem Touch seelenvoll und einfühlsam.
Zusatzinfo/Promoblatt: Mehrere Wochen wurde ohne Resultat nach mehr Infos über diese Band gesucht. Lediglich Drummer Peter Garattoni, heute ganz weit weg von Rock- und Metalmusik, ist ein Begriff. Die anderen Beteiligten von FLOATING OPERA aus dem Raum Stuttgart sind auch Insidern im entsprechenden Alter nicht bekannt (außer namentlich…..meine Anmerkung). So bleibt es bei dieser raren LP, die nun in remasterter Form erstmals auf CD und (leider verspätet) auf LP wiederveröffentlicht wird. Das Vinyl wurde von Patrick Engel im Temple Of Disharmony überspielt und anschließend von Neudi remastert. Die LP wurde zusätzlich von Vadim Kulin auf die Bedürfnisse des Mediums Vinyl gemastert. Das Booklet ist leider nicht so umfangreich, wie man es von Golden Core Reissues gewöhnt ist, aber es enthält Liner Notes von Neudi, die auch auf das Thema „die Frühphase von GAMA Records“ eingehen. Dazu natürlich Scans vom Original Vinyl. Der LP liegt ein bedrucktes, farbiges Inlay bei.
Fazit: vierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung wird dieser rare Schatz der rockig hörenden Menschheit wieder zugänglich gemacht und landet gleich mal in meiner Sammlung!
Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Floating Opera
- Pig Bee Trap
- Ride in the Night
- Transformation
- Soul Man
- Fading Heroes
- Coming Home To You