Geschrieben von Marco Gräff
Band: Fortíð
Album: World serpent
Genre: (Atmospheric) Black Metal from Iceland
Plattenfirma: Prophecy Productions
Veröffentlichung: 11.12.2020
Einar Eldur Thorberg, der FORTIÐ 2002 auf Island gegründet hatte, verließ 2008 (nach drei Alben) seine Heimat in Richtung Norwegen, um sein bis dato Soloprojekt mit neuen Mitstreitern weiterzuführen. Zwei Alben sind so in den Jahren 2012 und 2015 entstanden. Nun zieht es den Isländer, der mit seinem zweiten Projekt KATLA. auch gerade erst ein Album veröffentlicht hat, wieder zurück in die Heimat. Doch nicht ohne neue Songs seiner alten „Gang“.
WORLD SERPENT ist aber mehr als nur ein Abschied vergangener Tage, mit Kristján Einar Guðmundsson hat der Mastermind gleich einen neuen Schlagzeuger an Bord geholt und läutet somit eine neue Phase der Band ein. Dieser ist allerdings kein Unbekannter, trommelte Guðmundsson schon das Debüt „Völuspá part I: Thor’s Anger“ im Jahr 2003 ein. So unterschiedlich die Vorzeichen und die Umstände, die zum ersten Album seit fünf Jahren geführt haben sind, so unterschiedlich sind dann auch die Songs. Sollte man meinen…
Natürlich sind Unterschiede zwischen den einzelnen Aufnahmen zu hören. Während die Titel 1 – 5 mit den Norwegern aufgenommen wurden, sind die anderen fünf Songs das Ergebnis der neuen Besetzung. Ganz so gravierend sind diese allerdings nicht. Viel mehr zeigen sich in der ersten Albumhälfte verstärkt Thrash Metal Einflüsse, die Songs erweisen sich als direkter, oft aber auch progressiver als der Rest. The true awakening und vor allem Insignificant ist he Wormking’s throne sind die Highlights der ersten Hälfte. Letzterer sogar die Nummer der Platte!
Mit Son of a barren land wird es dann deutlich atmosphärischer und eindeutig typischer für Metal aus Island. Die Vocals wechseln zwischen fragilem und erhabenem Klargesang und (für Black Metal typischen) Screams. Es finden sich auch mehr melancholische und auch epische Melodien wieder und zeigen auf eine gewisse Art und Weise die ruhige aber auch beeindruckendere Seite der Band. Dass FORTIÐ aber auch rockig können, beweist Pandemic. Wie zu vorgenanntem Song wurde auch für diese Nummer ein sehenswertes Video produziert. Und während Beyond the grips of Odium gerade zu Beginn Erinnerungen an den guten alten schwedischen Black Metal aufkommen lässt, wird es im Verlauf des Restes des Albums wieder zunehmend isländischer. Bevor es dann mit Last line of defence ruhig und instrumental ausklingt, bekommen wir als Highlight der zweiten Albumhälfte das eindringliche Perfect annihilation auf die Ohren. Die Nummer hat eindeutig das Zeug zum Live Hit.
Zum Ende des Jahres überraschen mich FORTIÐ noch einmal ohne Vorwarnung mit einem starken Release. Als Freund gerade der zweiten Albumhälfte freut man sich besonders auf zukünftige Veröffentlichungen. Ich kann jedenfalls allen Fans von isländischem Metal das abwechslungsreiche und durchaus spannende Album WORLD SERPENT nur ans Herz legen. Ein Werk das sowohl Vergangenheit und Zukunft einer Band gekonnt verbindet. Und das ohne, dass man es unbedingt hört.
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – AI 2020
02 – The True Awakening
03 – Controlled Patterned Mental Process
04 – Insignificant is the Wormking’s Throne
05 – Suppressed Opposition
06 – Son of a Barren Land
07 – Pandemic
08 – Beyond the Grips of Odium
09 – Perfect Annihilation
10 – Last Line of Defence
Line Up:
Einar Eldur Thorberg – Vocals, Music
Kristján Einar Guðmundsson – Drums
Ricard Jonsson – Bass
Daniel Theobald – Drums
Øystein Hansen – Guitars
Weitere Infos:
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Bandcamp
Prophecy Productions