Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Found Missing?
Album: Blind Leading The Blind
Genre: Alternative Rock
Plattenfirma: WormHoleDeath
Veröffentlichung: 07.04.2023
Die in Großbritannien ansässige Alternative-Rock-Formation FOUND MISSING? wurde 2018 von Sänger Justin Brett gegründet. Obwohl die Band zu diesem Zeitpunkt ein relativer Neuling in der britischen Rockszene war, waren ihre Mitglieder bereits seit einiger Zeit als Mitglieder von Cosmic Joker, Twelvepointhead und La Muerte Live unterwegs. Ein Jahr nach Gründung folgte die erste EP „Pretend“, die wenig später einsetzende Corona Pandemie nutze die Band, um einige selbst finanzierte Singles zu veröffentlichen, was die Anzahl an Views auf YouTube merklich in die Höhe schnellen ließ.
Die erste vollständige Langrille hört auf den Namen „Blind Leading The Blind“ und enthält zwölf Tracks, die sich weitestgehend im Alternative/Modern Rock Bereich ansiedeln lassen. Dabei basiert der Sound der Briten nach eigenen Angaben auf einer Vielzahl von Einflüssen wie Metallica, Skindred, Tool, Red Hot Chili Peppers, Pearl Jam, Sevendust, Incubus und Periphery. Wer jetzt allerdings einen wilden Stil-Mix erwartet, der dürfte eher enttäuscht werden, denn die Songs folgen, wenn man so will, einer gewissen „Erfolgsformel“.
Hier wird schlicht kerniger Rock mit eingängigen Gesangslinien geboten, wobei die Gewichtung der Riffs durchaus variiert. Der Titeltrack beispielsweise lässt es in den Strophen sehr zurückhaltend angehen und wagt sich lediglich im Chorus aus seiner Deckung. „Your Smile“ wiederum umgibt eine gewisse Leichtigkeit, die sich erheblich vom dynamischen Opener „Change Me“ abhebt. Beim beklemmend wirkenden „Made For Each Other“ werden die großen Emotionen herausbeschworen, ohne jedoch ins seichte Fahrwasser abzudriften.
Und auch wenn „You Shouldn’t Have Told Me“ vermutlich als härtester Track der Scheibe herhalten darf, kommen FOUND MISSING? in Sachen Geschwindigkeit nicht vollends aus sich heraus, was ich durchaus bedaure, denn eine gepflegte Abgeh-Nummer hätte der Scheibe sicherlich nicht geschadet. Des Weiteren kann die Band meines Erachtens das Niveau der ersten sechs Tracks in der zweiten Albumhälfte nicht ganz halten, was mich letzten Endes sogar mal Richtung Skip-Taste schielen lässtst.
Das soll aber nicht heißen, dass „Blind Leading The Blind“ nicht lohnenswert wäre, denn gerade unter den Stücken eins bis sechs findet sich kein einziger Filler, der Rest ist Jammern auf hohem Niveau. Alternative Rock Fans dürfen das Album gerne mal antesten.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Change Me
- Love Me Hate Me
- Nobody
- Bliss
- You Shouldn’t Have Told Me
- On My Own
- Blind Leading The Blind
- It’s You
- I’m The One
- Made For Each Other
- Now I’m Awake
- Your Smile
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