Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Fozzy
Album: Boombox
Genre: Modern Rock
Plattenfirma: Mascot Records
Veröffentlichung: 06.05.2022
Ich gehöre tatsächlich zu den vermutlich wenigen Menschen, die Chris Jericho immer noch zuerst mit Wrestling statt als Sänger von FOZZY in Verbindung bringen. Von daher hielt sich mein Interesse an der einst als Ozzy Osbourne Cover Kapelle gestarteten Band bis dato in überschaubaren Grenzen. Vielleicht ein wenig zu Unrecht, schließlich wurde allein der Titeltrack der letzten Langrille „Judas“ (2017) bis heute über 56 Millionen Mal auf YouTube angeklickt. Ob das neueste Werk „Boombox“ daran anknüpfen kann?
Vermutlich schon, denn der von FOZZY kreierte Mix aus Modern/Alternative Rock und Pop Anleihen dürfte ohne Zweifel sein Publikum finden. Kein Wunder, denn vor allem in der ersten Hälfte des Albums finden sich massig eingängige Hooklines, die Spaß machen und bei denen man gerne mal die Repeat Taste drückt. Manche Songs – wie z.B. „Purifier“ oder die Ballade „Army Of One“ – hätte man sich sogar problemlos auf einer Ozzy Solo-Scheibe vorstellen können. Andere Stücke wiederum wecken bei mir Erinnerungen an Zero Theorem, wobei deren Songs sicherlich noch ne Spur härter ausfallen.
Mit dem völlig überflüssigen Frankie goes to Hollywood Cover „Relax“, dass sich bestenfalls in Nuancen vom Original unterscheidet, beginnt die Scheibe dann ein wenig durchzuhängen. Zwar weisen die dort folgenden Tracks auch weiterhin die zuvor beschriebenen Trademarks auf, jedoch beginnt sich das Ganze gefühlt ein wenig zu wiederholen, auch wenn beispielsweise auf „My Great Wall“ ein paar Synthies hörbar auf sich aufmerksam machen und „What Hell Is Like“ fast schon in Richtung Crossover schielt. Erst die Schlussnummer „The Vulture Club“ bietet wieder mehr Abwechslung, hier ziehen FOZZY zumindest partiell mal das Tempo an und Mister Jericho überrascht mit einigen eher im Metalcore-Stil gehaltenen Passagen.
FOZZY werden folglich weiterhin nicht unbedingt zu meinen Lieblingen zählen, denn auch wenn „Boombox“ letztlich ganz okay ist und ein paar gute Songs enthält, bietet die Scheibe dann doch zu wenig, um sich für eine Dauerrotation zu empfehlen.
Von mir gibt es 6 von 10 Hellfire-Punkten.
Trackliste:
- Sane
- I Still Burn
- Purifier
- Army Of One
- Ugly On The Inside
- Relax
- Nowhere To Run
- My Great Wall
- What Hell Is Like
- Omen
- The Worst Is Yet To Come
- The Vulture Club
Line Up:
Chris Jericho: Gesang
Rich Ward: Gitarre, Gesang
Billy Grey: Gitarre
PJ Farley: Bass
Frank Fontsere: Drums
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