Geschrieben von Jan Heyer
Band: Fractures & Outlines
Album: Defenseless
Genre: Post-Hardcore
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 17.05.2019
Okay, ich geb‘s zu. Ich habe mir das Album per Zufallsprinzip ausgesucht. Name war unbekannt. Albumtitel sowieso. Und überhaupt. Ach, egal. Auf geht‘s!
Ich war quasi „Defenseless“. Aber das war jetzt im Nachhinein auch gar nicht schlimm. Es ist ein Album, welches mich nochmal in meine Vergangenheit zurückgeholt hat. Diese Band ist mit dem Genre Post-Hardcore eine interessante Mischung aus Metal-Core und Hardcore-Punk. In meiner früheren Zeit bin ich musikalisch eher mit Punk- und Alternative-Bands groß geworden. Diese Band lässt mich irgendwie an diese Zeit zurück erinnern, bevor ich mich dann auf die Metal-Welt gestürzt habe. Am ehesten habe ich mich an die frühe Zeit von Rise Against zurück erinnert. Wobei das leider auch nicht unbedingt meine Lieblingsband war. Aber der Nostalgie-Faktor hat mich dann doch positiv überrascht.
Die Jungs aus Kanada zeigen mit Ihrem Album also die punkige Seite, aber gemischt mit Metal-Core. Obwohl ich nach den ersten Songs zuerst immer noch skeptisch war, muss ich beim weiterem Verlauf des Albums zugeben, dass diese Mischung tatsächlich für mich funktioniert. Normalerweise stehe ich ja eher auf epische Metal-Kompositionen und lang ausufernden Melodien. Auch mal tiefes Gegrowle. Hier bekommt man eher dieses typische helle Punk-Gekreische. Das ist heutzutage nicht mehr so mein Ding. Da es aber mit ziemlich guten Melodien und guten Drums untermalt wird, hört sich das dann aber auch wiederum gar nicht so schlecht an. Man muss es eben mögen.
Die ersten sieben Songs sind da alle sehr ähnlich und werden den Punks unter euch tatsächlich Freude machen. Metal-Core Fans dürften auch mal reinhören wollen, wobei hier die Vocals dann den geschmackliche Unterschied darstellen dürften. Für mich sind diese Songs durchschnittlich und solide. Die 2014 gegründete Band macht einen professionellen Eindruck.
„Spades“ kommt dann auf einmal ruhig und entspannt daher und ist dann der erste Song auf der Scheibe, der dann die gute Stimme des Sängers richtig gut hervorhebt. Zum Ende geht es sogar tatsächlich in Richtung Ballade. Ein sehr guter Song und auch mein Favorit des Albums. Lässt mich nochmal umso mehr in meiner Nostalgie schwelgen. Gefällt mir.
Mit „Swallowing Teeth“ holt die Band dann doch nochmal ihre Keule raus und zeigt sich dann von ihrer Metal-Seite. Was mir definitiv auch dann heutzutage wieder besser gefällt. Daumen hoch. Potential ist auch hier zu hören. Für mich bitte weiter in diese Richtung entwickeln.
Der letzte Song ist dann nochmal die Akustik-Version von „Defenseless“ mit Klargesang. Auch nochmal schön anzuhören. Hier wird dann der sanfte Abschied des Albums gesetzt.
Fazit: Die Band ist mit diesem (sofern richtig recherchiert) Debüt-Album mit einem eigenen Stil auf einem guten Weg. Als inzwischen eingefleischter Metal-Fan tue ich mich heutzutage schwer mit den Punk-Elementen. Und ich bin hin und her gerrissen. Fractures & Outlines versteht es, diese Punk-Elemente schön mit Metal-Core zu schmücken und es dann wieder interessant zu machen. Leute die mit beiden Musikrichtungen was anfangen können, dürften hier an einer soliden aufstrebende Band Spaß haben. Leute die eher kein Punk mögen, werde hier allerdings wohl abgeneigt sein. Punks hingegen können auf die Punktzahl locker plus 1 rechnen.
Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire Punkte.
Tracklist:
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End of The World
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Echoes
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Defenseless
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Mirrors
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Ouragan
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Over my Head
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The Oppressor
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Spades
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Swallowing Teeth
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Defenseless (Acoustic Version)
Line Up:
Nick : Lead Vocals / Frontman
Rick : Rythm Guitar / Back Vocals
Max : Lead Guitar
Mo : Bass
Fretch : Drums / 2nd Main Vocals
Mehr Infos:
Bandcamp: https://fracturesandoutlines.bandcamp.com/