Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: From North
Album: From North
Plattenfirma: Downfall Records
Veröffentlichung: 01.09.2017
Wie hat es Forrest Gump einst so schön ausgedrückt: „Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie was man kriegt.“ Genauso ist es manchmal bei der Auswahl der zu rezensierenden Bands. Man überfliegt die Liste, findet hier und da einen bekannten Namen, ansonsten bemüht man Onkel Google oder Youtube um herauszufinden, was man sich da möglicherweise anlacht.
So geschehen bei der schwedischen Formation FROM NORTH. Ihr einziger auf Youtube vorhandener Video-Clip
zum Song „From North“ hörte sich recht vielversprechend an, getragener, von Flöten untermalter Folk-Metal mit größtenteils klarem, wenn auch etwas kehligem Gesang, nur hier und das vereinzelte Shouts, dazu sehr melodiös. Da freut sich der Rezensent.
Manchmal erlebt man dann beim Hören des dazugehörigen Albums sein blaues Wunder, wenn die übrigen Songs nicht dem Niveau oder der Spielart des gehörten Tracks entsprechen. Dies ist bei FROM North glücklicherweise nicht der Fall.
Die Band, die gerade ihr gleichnamiges Debüt-Album auf dem Markt bringt, wurde zwar erst im vergangenen Jahr gegründet, dennoch sind hier keine Grünschnäbel am Werk. Die Musiker waren u.a. bereits in Bands wie Stormhold, Anata, Zero Illusions und Pain And Passion aktiv.
Musikalisch ist das Ganze irgendwo zwischen Folk- und Viking Metal anzusiedeln. Im Opener „Volund The Smith“ – eine Figur der germanischen Heldensage – wechseln sich Up- und Midtempo ab, klarer Gesang ist hier kaum gefragt, es regieren die Shouts, dennoch bleibt der Track sehr eingängig. „He Who Hates“ startet dann erstmal mit Blast-Beats, um sich dann im Mid-Tempo einzupendeln. Im Refrain erinnert mich der Song von der Machart her ein klein wenig an In Flames, aber diese Meinung habe ich möglicherweise exklusiv.
Das getragene „The Hail“ kommt dann beinahe schon balladesk rüber, und Frontmann Håkan Johnsson beweist, das er durchaus in der Lage ist zu singen. Die weiteren Songs bewegen sich im ähnlichen Rahmen, mal Up-Tempo („Ormr Inn Langi“, „The Catch“), mal eher egmäßigt („Ship’s Tale“, „Mead Of Poetry“), und mit „“The Sacred Oath“ gibt es sogar eine echte Akustik-Nummer.
War ich anfangs noch skeptisch, hat mich „From North“ letztlich doch überzeugt, auch wenn ich in diesem Genre sonst eher weniger zuhause bin.
Es bleibt festzuhalten, das den Schweden ein starkes Debüt gelungen ist, das Anhänger von Volk-und Viking Metal gefallen dürfte. Als Referenz würde ich mal Bands wie Grimner oder Eluveitie nennen.
Trackliste:
1. Volund The Smith
2. He Who Hates
3. The Hail
4. Ship´s Tale
5. Mead Of Poetry
6. Sworn Brotherhood
7. The Sacred Oath
8. Ormr Inn Langi
9. The Catch
10. The Longest Wait
11. From North
Line Up:
Håkan Johnsson: Gesang
Janne Lüthje: Gitarre
Mattias Svensson: Gitarre
Mikael Kindblad: Bass
Robin Hermansson: Drums
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