Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Frozen Crown
Album: Call Of The North
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 10.03.2023
Nachdem sich unmittelbar nach Fertigstellung der letzten Langrille „Winterbane“ drei der fünf Mitglieder von FROZEN CROWN verabschiedet hatten, ist wieder Ruhe in die Band eingekehrt, so dass die musikalische Reise der italienischen Formation nunmehr in die vierte Runde geht.
Wobei das mit der „Ruhe“ – bezogen auf die Musik – nicht wörtlich zu nehmen ist, denn FROZEN CROWN haben sich wie gehabt dem hochmelodiösen, teils hochgeschwindigkeitsartigen Power Metal verschrieben, für den die fünfköpfige Truppe seit ihrem Debüt im Jahr 2018 bekannt ist. So ist dann auch das Gros der zehn Tracks ein weiterer Frontalangriff auf die Frisur und Nackenmuskulatur eines jeden genrekundigen Metallers. Neu sind allerdings die ruhigeren, balladeske Elemente, die – verglichen mit den früheren Veröffentlichungen – vermehrt Einzug halten.
Beispielsweise nimmt der eröffnende Titeltrack mitten im Song urplötzlich den Fuß vom Gaspedal und überrascht mit einem beschaulichen Intermezzo. „Victorious“ erweckt zunächst den Anschein einer Folk-Ballade, bevor nach knapp zwei Minuten dann doch noch die berühmte Luzi abgeht. Auch „One For All“ wählt einen gesetzten akustischen Einstieg, bevor das Stück in mittleren Tempogefilden und großartigem Refrain fortgeführt wird. Lediglich der so ziemlich ausgelutschte „One for all, all for one“ Reigen ist so etwas wie ein Staubkorn auf der ansonsten pechschwarzen Weste.
Sowohl die gelegentlichen Melodic Death als auch die Symphonic Elemente der ersten beiden Scheiben sind auf „Call Of The North“ abermals weitestgehend in den Hintergrund gerückt bzw. kaum mehr vorhanden. Stattdessen setzt die Band noch mehr Wert auf auf gefällige Melodielinien, die insbesondere in den Backing Gesängen noch ausgefeilter wirken. Und wer bei einem Song wie „Legion“ nicht lauthals in die „Oh Oh Oh“ Gesänge einstimmen will, dem ist vermutlich nicht mehr zu helfen.
Qualitativ steht „Call Of The North“ seinem Vorgänger in nichts nach, insoweit reiht sich das neue Album bestens in die – zugegeben noch recht übersichtliche – Discographie der Italiener ein. Von daher dürften Power Metal Fans an dieser Scheiben eigentlich nur schwerlich vorbeikommen.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Trackliste:
- Call Of The North
- Fire In The Sky
- Black Heart
- Victorious
- In A Moment
- Legion
- Until The End
- Now Or Never
- One For All
- Far Away
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