Geschrieben von Michi Winner
Band: FuchsTeufelsWild
Album: König Zeiger
Genre: Mittelalter Rock
Plattenfirma: FOXY Records
Veröffentlichung: 01. Februar 2019
Der erste Eindruck ist Niederschmetternd. Mir gehen wenig schmeichelhafte Vergleiche mit Schandmaul durch den Kopf, als ich die Platte zum ersten Mal höre. Im Netz wird Fuchsteufelswild regelrecht gefeiert, daher habe ich mir einen Paukenschlag in Sachen Mittelalterrock erhofft. Die Realität hat eindeutig zu wenig Glitzer!
Da jeder von uns Tage hat, an denen er kritischer ist als an anderen, habe ich beschlossen, meine Meinungsbildung zu vertagen und nach einer Woche einen neuen Anlauf gewagt. Das Ergebnis ist, sagen wir mal ambivalent.
Mein Grundproblem mit den Regensburgern wird schon im Titeltrack deutlich: Der Gesang ist mir zu schwach. Er wird fast durchgängig von den Instrumenten übertönt, Gesangstechnik und Stimmvolumen haben auf jeden Fall Luft nach oben. Wenigstens die Melodie hält was das Genre verspricht, obwohl mir hier während des zweiten Tracks auch leichte Zweifel kommen. Statt Schandmaul oder Saltatio Mortis kommen mir hier eher alte Ärzte Songs in den Sinn.
Bei „Hör auf dein Herz“ habe ich mich einigermaßen mit dem Stil abgefunden, kann erstmals die ausgefeilte Melodie genießen und freue mich schon etwas auf das kommende „Feuer“. Ich hätte es besser wissen sollen. Der Gesang ist hier so weit hinter der Melodie, dass es fast nur noch ein schwaches Echo ist und die zusätzlichen Tempowechsel lassen den Sänger schlicht gehetzt wirken, weil er einfach nicht mit kommt. Wie war das mit dem Boden der Realität? Angekommen. Danke. Es scheint sich hier auch um ein technisches Problem zu handeln. Das hätte man beim abmischen bestimmt besser lösen können. Ziemlich deutlich wird diese Erkenntnis auch bei „2 Brüder“ bei denen FuchsTeufelsWild von Holly Loose unterstützt werden. Die eigentlich gute und angenehm tiefe Stimme des Gastes ist leider so gemischt, dass sie von den Instrumenten oft überlagert wird. Schade!
Im Verlauf wird es zum Glück besser, wobei der Sänger phasenweise schon sehr angestrengt wirkt, was mich umso mehr ärgert, da die Grundgerüste der Songs eigentlich richtig gut sind. Die Melodien sind sehr gut strukturiert und das Zusammenspiel der diversen eingesetzten Instrumente harmonisch. Unterm Strich sehe ich hier durchaus Potential auch den Lobeshymnen gerecht zu werden, leider wurde es hier noch nicht voll ausgeschöpft.
Von mir gibt es daher 5 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- König Zeiger
- Unsere Zeit
- Hör Auf Dein Herz
- Feuer
- Narrenschiff
- Zwei Brüder
- Carpe Diem
- Wenn Weiße Rosen Blühen
- Meisterdieb
- Nimmerland
- Dorian Gray
- Nemesis
- Stein Auf Stein
- Wassermanns Fluch
- As Time Goes By
Line-Up:
Basti: Gesang, Bagpipe, Viola,
Phillip: Geige
Chewie: Bass, Tuba, Sousaphon
Simone: Gesang, Querflöte, Bagpipe
Tom: Gitarren
Done: Drums
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