Geschrieben von: Jörg Schnebele
Band: Gary Moore
Album: How Blue Can You Get
Genre: Blues, Blues Rock
Plattenfirma: Provogue/ Mascot Label Group
Veröffentlichung: 30.04.2021
Ich habe zu Lebzeiten von Gary Moore immer seine Rock/Metal Scheiben à la „Wild Frontier“ favorisiert und die Veröffentlichungen seine Blues Ära eher stiefmütterlich betrachtet. Obwohl „Still Got The Blues“ auch für mich ohne Frage ein Meilenstein seiner Karriere ist, habe ich sein Blues Schaffen eher als „Ausrutscher“ betrachtet oder betrachten wollen.
10 Jahre nach Garys Tod muss ich mir allerdings eingestehen, dass rückblickend offensichtlich eher seine Rock/Metal Alben für den Iren „Ausrutscher“ waren. Unbestritten hat er sich selbst im Blues am wohlsten gefühlt.
Dass nun acht von ihm unveröffentlichte Songs auf „How Blue Can You Get“ ans Tageslicht geraten, ist nicht wirklich verwunderlich. Ich denke, sollte man weiter in Gary Moores Archiven stöbern, wird gewiss noch weiteres Material zu Tage treten.
Warum diese acht Songs von ihm allerdings zu Lebzeiten nie veröffentlicht wurden, lässt mich spekulieren. Vielleicht, weil es sich nicht nur um Eigenkompositionen handelt? Gary hat Kollegen wie Freddie King, Memphis Slim oder B.B.King gecovert. Vielleicht hatte er seinerzeit zu viel Respekt vor seinen Vorbildern, sodass er eine Veröffentlichung nicht wagte?
Nun, ich denke diese Sorge wäre auf alle Fälle unberechtigt gewesen, denn mit „I’m Tore Down‘,“, „Steppin‘ Out“ oder „How Blue Can You Get’“ hätten auch seine Vorbilder gut leben können. Gefühl für den Blues hatte Gary Moore ja unbestrittenermaßen.
Posthum veröffentlichte Werke haben für mich immer das Geschmäckle von Ausverkauf, was mich, trotz der gelungenen Song Zusammenstellung, etwas bei der Benotung hadern lässt.
Ich gebe hier mal 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 I’m Tore Down
02 Steppin‘ Out
03 In My Dreams
04 How Blue Can You Get
05 Looking At Your Picture
06 Love Can Make A Fool Of You
07 Done Somebody Wrong
08 Living With The Blues
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