Gatekeeper – Grey Maiden

© Gatekeeper

 

Geschrieben von Oliver Heberling
Artist
: Gatekeeper
Album: Grey Maiden
Genre: Epic Metal, Heavy Metal
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music
Veröffentlichung: 22. Februar 2019

 

Nicht mal ein Jahr ist vergangen, seit die kanadischen GATEKEEPER ihr Debütalbum East of Sun veröffentlichten, das besonders im Underground hervorragende und nachhaltige Resonanz hervorgerufen hat. Um diese aufrecht zu erhalten und nicht wieder mehrjährig von der Bildfläche zu verschwinden bis eine zweite Langspielplatte fertig ist, veröffentlichen GATEKEEPER nun mit GREY MAIDEN eine EP, die vom Konzept her fast schon eher an eine Single erinnert. Sie enthält mit „Grey Maiden“ einen Titeltrack, mit „Tale of Twins“ ein Re-Recording eines alten Demotracks von Prophecy and Judgement, mit „Moss“ eine Akustikballade und mit „Richard III“ ein Cover eines NWoBHM-Geheimtipps der walisischen Band Tredegar. 

„Grey Maiden“ und „Tale of Twins“ können repräsentativ für den Sound von GATEKEEPER betrachtet werden. Der gelegentlich mit Background-Chören gepaarte episch-pathetische Gesang von Jean-Pierre Abboud, der parallel mit seiner zweiten Band TRAVELER deren gleichnamiges Debütalbum veröffentlicht, dazu die GATEKEEPER-typischen Twin-Guitars von Geoff Blackwell und Kenny Kroecher, die harmonisch aufeinander abgestimmt Wechsel zwischen melodiösen und rifflastigen Parts gestalten. Eingängige Basslines und knatternde Drums bilden dazu das musikalische Grundgerüst. In beiden Songs gestalten die Kanadier einmal mehr einen starken Ausgleich zwischen Instrumentalparts und Gesang, so dass die durchaus komplexen Tempowechsel nicht gänzlich vom vordergründigen Gesang erdrückt werden.

„Moss“ setzt dann fast gänzlich auf eben diesen. Abbouds einfühlsamer Gesang entwickelt durch die, die Akustikgitarre unterstützenden Streicher eine Dramatik, die die Gemüter spalten wird. GATEKEEPER betreten hier den schmalen Grad zum Kitsch, der schon die Blind Guardian-Hits „Bard´s Song“ und „Lord of the rings“ kontrovers machte. Im Gegensatz zu diesen beiden, gefällt mir „Moss“ aufgrund des außergewöhnlich eindringlichen Gesangs (bisher?) sehr gut. Abgeschlossen wird die EP mit dem Tredegar-Cover „Richard III“. Diesem wird deutlich mehr Druck verliehen, als ihn das 1986er Original vorweist. Der eingangs balladeske, lediglich von Gitarre begleitete Gesang, schließt nahtlos an „Moss“ an. Zuerst steigt der Bass mit ein, danach wird der Hörer von doomigen Drums erdrückt, bevor sich dann ein NWoBHM-Sound entfaltet, der GREY MAIDEN den perfekten Abschluss bereitet. „Richard III“ hätte genauso gut auch ein originärer GATEKEEPER-Song sein können, so unaufgeregt fädelt er sich ins Konzept ein. 

Insgesamt setzen GATEKEEPER mit GREY MAIDEN ihre letztjährig begonnene Erfolgswelle clever fort und überbrücken gekonnt die Wartezeit auf das nächste Langspielalbum. Auch funktioniert die EP wunderbar als Appetizer für die anstehende Tour mit Sanhedrin. Neben den wirklich guten Songs, die auch auf East of Sun gepasst hätten, wird GREY MAIDEN einmal mehr durch ein tolles Artwork abgerundet, das klasse als T-Shirt-Motiv funktioniert und sicherlich die Merchandise-Verkäufe der Band mit ankurbeln kann. Wer GATEKEEPER live erleben möchte hat im März auf dem Hell over Hammaburg, dem nach Hagen verlegten Sword Brothers und dem CFN Fest in Naila, aber auch auf Solo-Tourdates in Mannheim, Leipzig, Oldenburg, Berlin, Hof und Kassel die Möglichkeit dazu.

Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks

01 – Grey Maiden
02 – Tale of Twins
03 – Moss
04 – Richard III (Tredegar Cover)

 

Line-Up:

Jean-Pierre Abboud – Vocals
Geoff Blackwell – Guitars
Kenny Kroecher – Guitars
David Messier – Bass
Tommy Tro – Drums

 

Weitere Infos:

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Cruz Del Sur Music

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