Geschrieben von Oliver Heberling
Artist: Gloryful
Album: Cult of Sedna
Genre: True Heavy Metal/Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 18. Januar 2019
GLORYFUL aus Gelsenkirchen melden sich mit ihrer vierten Langspielplatte zurück. Für CULT OF SEDNA haben sie sich nach anfänglich hoher Schlagzahl (drei Alben zwischen 2013 und 2016) nun mit dreijähriger Vorbereitungszeit mal etwas mehr Geduld gegönnt. Auf einem soliden Album bündeln sie nach eigener Aussage ihre Stärken, im Promoflyer liest sich das Ganze wie folgt:
„Das neue und bereits vierte Album CULT OF SEDNA vereint alle Trademarks und Stärken der 3 ersten GLORYFUL Alben und setzt dem Ganzen in Sachen Härte nun nochmal ein ganzes Pfund puren Metal oben drauf! Die Band agiert frisch und ungezwungen, wie zu ihren Anfangstagen, und fernab von jeglicher Power Metal-Kostümparty oder Kasperletheater.“
Vor Kreativität strotzen die Pathos-getränkten Hymnen, die sich besonders in den Titeln und Mitgröhlrefrains der einzelnen Lieder spiegeln, auf CULT OF SEDNA zwar nicht, auch geht dem Album zum Ende hin die Puste aus. Aber gerade unter den ersten Liedern lassen sich ein paar straighte und solide Heavy und Power Metal-Kracher finden. Sänger Johnny La Bomba erinnert regelmäßig an Joakim Brodén von Sabaton. Begleitet wird er jedoch glücklicherweise durch weniger aufgeblasenes, breiiges und Keyboard-lastiges Gewäsch, als vielmehr durch versucht Manowar imponierende Trueness, die sich vor allem in Adrian Weiss´ Instrumentalparts an der Gitarre und in Hartmut Stoofs Doublebass ausdrückt.
Positiv hervorzuheben sind auf CULT OF SEDNA allen voran „The oath“, „The hunt“ und „My sacrifice“, die einen fast schon thrashigen Vibe mitbringen und sich damit vom Rest des Albums, der sich immer wieder selbst ähnelt, abheben. Auch die erste Singleauskopplung „Brothers in arms“ sticht positiv hervor.
Meine persönlichen Schwachpunkte sind „True ‚til death“ und „Desert stranger“, die entgegen der Behauptung des Promoflyers eben nicht „einfach auf so ein Album gehören!“. Leider werden die Refrains gegen Ende des Albums deutlich uninspirierter, worunter vor allem der ansonsten wirklich gute „When the union calls on me“ zu leiden hat.
Dennoch werden GLORYFUL, sollten sie ihre Energie mit cleverer Songauswahl gepaart auf die Bühne tragen können, als Teil des fünf-Bands-starken Billings der bevorstehenden Midnight Ghost-Tour von Brainstorm einen soliden Warm-Upper geben, der es wahrlich leichter haben dürfte, die Ohren der Brainstorm-Fans zu erobern, als beispielsweise die rheinhessischen Deutschrocker Unherz. Ergänzt durch die Riedstädter Speed Metaller Masters of Disguise (bei ihrem ersten Gig mit dem neuen Sänger Frank Beck) und Mob Rules aus Wilhelmshaven machen die fünf Bands am 19. Januar im MS Connexion Complex in Mannheim Halt.
Für CULT OF SEDNA gibt es von mir 6 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 – Cult of Sedna
02 – The oath
03 – Brothers in arms
04 – Void of tomorrow
05 – The hunt
06 – True ‚til death
07 – When the union calls on me
08 – Desert stranger
09 – My sacrifice
10 – Sinners & Saints
11 – Into the next chapter
Line – Up:
Vocals – Johnny La Bomba
Guitars – Jens Basten
Guitars – Adrian Weiss
Bass – Daniel „Danij“ Perl
Drums – Hartmut Stoof
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Massacre Records