Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Gotthard
Album: Gotthard – Steve Lee – The Eyes Of A Tiger: In Memory Of Our Unforgotten Friend
Genre: Rock
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 02.10.2020
Tragödien im Rock und Metal Business hat es schon viele gegeben, und vermutlich werden noch viele hinzukommen. Als besonders tragisch habe ich den plötzlichen Tod des früheren Gotthard Frontmanns Steve Lee in Erinnerung. Denn im Gegensatz zu vielen anderen waren weder Alkohol noch Drogen Schuld am viel zu frühen Ableben des Schweizer Ausnahmesängers. Just an dem Tag, an dem diese Rezension online geht, jährt sich der zehnte Todestag von Stefan Alois Lee, so sein bürgerlicher Name. Am 05.Oktober 2010 kam Lee bei einem Verkehrsunfall auf einer Motorradtour auf der Interstate 15 in Nevada ums Leben. Die Reisegruppe, mit der Lee unterwegs war, musste aufgrund einsetzenden Regens am Straßenrand anhalten, um sich für die Weiterfahrt mit entsprechender Kleidung auszurüsten. Auf der rutschig gewordenen Straße geriet der Anhänger eines vorbeifahrenden LKWs ins Schleudern. Der Fahrer versuchte ein Ausweichmanöver, erwischte mit seinem Anhänger jedoch fünf der am Wegesrand parkenden Motorräder, wovon eines Steve Lee traf. Der Sänger verstarb noch am Unfallort.
Auch wenn GOTTHARD sich von diesem Schicksalsschlag nicht unterkriegen ließen und mit Nic Maeder einen würdigen Nachfolger gefunden haben, bleibt Steve Lee in den Herzen seiner Freunde, Kollegen und Fans Jahre auch nach seinem tragischen Unfall unvergessen. Doch wie ehrt man eine solche Legende? „„Wir hatten schon lange ein Memorial-Konzert geplant, bevor Covid-19 alles verändert hat“, so die Band. „So kam die Idee auf, für unsere Fans und uns ein Tribute-Album mit Steve zu machen. Als zusätzliche Erinnerung an diesen einmaligen, unvergesslichen Sänger. Wir möchten damit ein Zeichen setzen, dass er immer noch Teil dieser Band ist und immer bleiben wird!“
„The Eyes Of A Tiger…“ enthält elf bekannte Tracks mit alternativen Gesangsaufnahmen des unvergessenen Sängers. Dabei wurde für die Aufnahmen die Instrumentierung auf das Nötigste heruntergefahren, so wie man es von den „Defrosted“ Alben kennt, was logischerweise den Gesang Lee’s in den Mittelpunkt rückt und für reichlich Gänsehautmomente sorgt. Neben zahlreichen balladesken Hits wie „Heaven“, „One Life, One Soul“ oder „Let It Be“ finden sich auch gelungene Akustik Versionen von rockigeren Nummern wie „In The Name (Of Some God)“, „Lift U Up“ und „Hush“ in der Trackliste wieder. Als besonderes Schmankerl enthält das Album zwei hörenswerte Cover-Versionen von Rainbow’s „Tarot Woman“ sowie dem namensgebenden Survivor Klassiker „Eye Of The Tiger“, der es sowohl in einer Akustik- als auch in einer rockigen Version feilgeboten wird, letztgenannter Song gehörte zu Steve Lee’s absoluten Lieblingsnummern.
Eigentlich verbietet es sich, ein solches Album überhaupt einer Bewertung zu unterziehen, denn allein das Ansinnen dieser Scheibe rechtfertigt dessen Existenz. Für Fans der Band dürfte das Teil ein absoluter Pflichtkauf sein, allen anderen bietet „The Eyes Of A Tiger…“ eine ausgezeichnete Gelegenheit, einen Ausnahmesänger posthum doch noch zu entdecken. Besser spät als nie!
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- One Life One Soul
- Let It Be
- In The Name
- Lonely People
- Heaven
- Need To Believe
- Lift U Up
- Hush
- First Time In A Long Time
- Tarot Woman
- And Then Goodbye
- The Train
- Eye Of The Tiger (Acoustic Version)
- Eye Of The Tiger (Electric Version)
Aktuelles Line Up:
Nic Maeder: Gesang
Leo Leoni: Gitarre
Freddy Scherer: Gitarre
Marc Lynn: Bass
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