Grande Royale – Take It Easy

© Grande Royal

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Grande Royale
Album: Take It Easy
Genre: Rock’n’Roll
Plattenfirma: The Sign Records
Veröffentlichung: 13. September 2019

Grande Royale gehören definitiv zu den fleißigen Vertretern ihrer Zunft. Seit der Bandgründung 2014 haben die Schweden fast jedes Jahr ein Album veröffentlicht – drei aus dem Studio und eins live. Nun steht mit „Take It Easy“ Album Nummer vier in den Startlöchern und Grande Royale tun hier genau das, was der Promozettel verspricht. Sie spielen einen 70er US-inspirierten Rock mit skandinavischen Einsprengseln und der einen oder anderen leichten Extravaganz in Richtung Bläsereinsatz oder auch mal Pop. Und aufgrund diverser und auffälliger Besetzungswechsel ist dieses Album so etwas wie der Beginn einer neuen Ära für Grande Royale –  bleibt die Frage, ob diese als gut oder schlecht in die Geschichtsbücher eingehen wird. Entsprechend werden manche Bestands-Fans ggf. etwas verwundert gucken, wenn sie die neue Scheibe hören. 

Direkt der Opener „Bring It Up“ kombiniert ein Stones-würdiges Riff mit den Blechbläsern und weiblichen Backing Vocals. Die Nummer rockt ordentlich voran, variiert dabei in schönen Melodieläufen seinen Charakter und auch Sänger Gustav erweist sich als ganz angenehmer Teil des Sounds von Grande Royal, wenn auch mehr als solide und nicht als überragende Rock-Stimme. Den Job am Mikrofon hat er seit dem letzten Album neu zu seinen Gitarrenpflichten dazu bekommen und schlägt sich ordentlich. Bei „Hands up“ wird eine weibliche Gast-Stimme mit Ex-Frontmann Tove Abrahamsson zusammengespannt und gibt der Nummer einen gefühligen Anstrich im groovigen Mid Tempo. 

„Sweet Livin“ hingegen macht mit seiner Country-Blues Impfung richtig Spass, der Sänger wirkt endlich mal so, als würde er aus sich herausgehen und die Chor-Backings plus selbstbewusstes Riffing geben dem Track eine gute Wucht und Dynamik mit, die live zum Ice Breaker taugt. Apropos Riffing, das selbige bei „Cogitator“ kommt mir irgendwie bekannt vor, aber gegen Verbeugungen an Vorbilder ist ja nichts einzuwenden und bei diesem Song auch mit gutem Unterhaltungswert ausgestattet. Songs wie „Decelerate“ und „Ms.Sunshine“ präsentieren sich als solide Ware, die lediglich mit erhöhtem Orgel-Einsatz anstrengend werden. „Baby You’re A Fool“ hingegen disqualifiziert sich bei mir mit seinem schwammigen Charakter und seinem Worst Of 70s Sound. Und so setzt sich das ganze Album in einer steten Auf und Ab-Linie fort, ohne das die Ausschläge zwischen den Gegenpolen allzu riesig werden. 

Irgendwie machen Grande Royale ja schon alles richtig, abwechslungsreiches Songwriting, über den Tellerrand denken, Gäste, Erinnerungen an Szene Größen etc. Aber irgendwas fehlt einfach, es wirkt noch zu sehr nach Lehrbuch und insbesondere der neue Sänger Gustav füllt noch nicht so ganz die Fußstapfen seines Vorgängers Tove aus. Anstatt dies zu versuchen, sollte er vielleicht lieber eigene Spuren setzen. Die Voraussetzungen stimmen, aber die Umsetzung ist mir einfach noch etwas zu klinisch geraten. Wenn Grande Royale hier wieder zu alter Stärke zurückfinden, dann wird’s auch mit der neuen Besetzung super funktionieren. Der erste Schritt ist getan, hat aber noch gut Luft nach oben. 

Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Bring It Up
02. Out Of Gas
03. Hands Up
04. Sweet Livin‘
05. Cogitator
06. Decelerate
07. Ms. Sunshine
08. Baby You’re A Fool
09. Going Strong
10. Standing In My Way
11. On And On

Line-up:
Andreas Jenå – Guitar
Gustav Wremer – Guitar / Vocals
Johan Häll – Drums
Samuel Georgsson – Bass

Weitere Infos:
Grande Royal bei Facebook
Website von Grande Royal

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