Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Graveworm
Album: Killing Innocence
Genre: Melodic Black/Death/Gothic Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 28.04.2023
Gut acht Jahre ist es schon wieder her, dass die Südtiroler GRAVEWORM „Ascending Hate“ veröffentlichten. Eine lange Zeit ging ins Land, Kinder wurden groß und nun doch endlich, erschien vor kurzem das Zehnte Studioalbum „Killing Innocence„, was auch genau diese Anzahl an Tracks mitbringt und eine Gesamtspielzeit von 48:56 min. aufweist.
„Escorting The Soul“ eröffnet düster mit Klavieruntermalung, stampft auf, verteilt Tremolos und wenn Stefan Fiori sich kraftvoll und infiziert vokalistisch in das Gesamtbild mit einbringt, das Hymnische in mich fährt, dann umhüllt mich die Dunkelheit mit ihrem schwarzen Mantel. „We Are The Resistance“ rammt sich im Amon Amarth Stil den Weg frei, klingt zweistimmig im Refrain und die Gitarren fahren schwebende Melodiebögen auf, „Wicked Mind“ ist zum größten Teil ein gespielter Tornado, der das Wasser des Pragser Wildsee ordentlich zum kochen bringt und ich hätte mir gewünscht, dass das Ding vom Anfang bis zum Ende das so beibehält. Nun gut, dem ist nicht so, Schwere umhüllt zusätzlich und abwechselnd den Song und vielerlei wurde edel mit verpackt, sodass das Gesamtbild trotz meiner „Meckerei“ – zwinker – fulminant ist.
„If The World Shut Down“ ist vom Grundaufbau wie vorher schon hörend vernommen kraftstrotzend, wechselt und spielt mit dem Rhythmus, hat einen schönen Mittelteil, wo man innerlich abhebt und dies darf man zum Ende hin noch einmal erleben, wenn man es persönlich möchte. „Dead Words“ trommelt sich warm, steigt leicht empor und wenn dies hinter sich gelassen, dann bringen die weißen und schwarzen Tasten und die Einheit von allem Trauer, Schmerz und dunkle Melancholie, die schlussendlich ausbricht. „Where Agony Prevails“ setzt wieder Tremolos frei, growlend und vom Exorzist versetzt und daher dämonisch keifend werden die Worte in das irdische Mikrofon gepresst und spielerisch sprengt man mit der Robustheit jede Kirchentür.
„A Nameless Grave“ setzt mich und mein innerliches unter der Haut verstecktes Gerüst in Bewegung, der Kopf wippt die ganze Zeit mit und ein schöner, von schwerer Wehmut getränkter, aber nicht balladesker Song dringt in mich ein. „End of Time“ führt diese Stimmung fort und hinterlässt Bedrücktheit und Freudlosigkeit, „Wrath of Gods“ knurrt, kläfft mich an, beißt ordentlich um sich und trifft, während orchestrales immer wieder mal parallel hörbar erscheint und sich perfekt einfügt und integriert.
Das „Schlusslicht“ namens „In Honour of the Fallen“ könnte spielerisch auch von den oben schon erwähnten Schweden stammen, bietet viele dieser hörerrischen Momente und ist im mittleren Tempo auf reisen, während akustisches die Bühne betritt und sich alles folgend der Schwere hingibt. Von mir gibt es für alles 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01 Escorting The Soul
02 We Are The Resistance
03 Wicked Mind
04 If The World Shut Down
05 Dead Words
06 Where Agony Prevails
07 A Nameless Grave
08 End of Time
09 Wrath of Gods
10 In Honour of the Fallen
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