Geschrieben von Katja Maeting
Band: Great Leap Skyward
Album: Map Of Broken Dreams
Genre: Progressive Metal
Plattenfirma: Metalapolis Records
Veröffentlichung: 31. August 2018
Australien bietet ausreichend Platz für eine Vielzahl an Bands – und ich erwische anscheinend immer die musikalisch interessantesten. Kein Wunder, schließlich kommen aus Down Under zahlreiche Bands, die sich dem Progressive Metal verschrieben haben und diesen auf eine belebende Art umsetzen. So auch die Jungs von Great Leap Skyward.
Der Bandname ist noch halbwegs neu, schließlich existiert er in der gedanklichen Umsetzung erst seit 2015 (und auf Facebook erst seit ein paar Wochen). Entstanden ist Great Leap Skyward aus den Instrumentalisten der Band Knightmare, die nach dem Release ihres Debütalbums ohne Sänger da standen. Das hier auch noch Erfahrungen aus anderen Bands dazukamen, wirkte sich sehr inspirierend auf den Sound der Australier aus. Während die Suche nach einem Frontmann andauerte, arbeitete die Band fleißig am instrumentalen Part des Albums. Schließlich entschloss sich Gitarrist Luke Besley, der als Komponist und Produzent des Albums eh so etwas wie sein geistiger Vater ist, den Gesang zu übernehmen. Und so gekonnt, wie er dies auf „Map Of Broken Dreams“ tut, würde ich ihm auch da Vorerfahrung unterstellen.
Das Debüt von Great Leap Skyward liefert flüssigen Progressive Metal, der sich gerne auch anderweitig inspirieren lässt und so zum Beispiel Einflüsse aus dem Melodic Death Metal Bereich ebenso gekonnt in das eigenen Soundgerüst integriert wie an einigen Stellen, bilde ich mir zumindest ein, das landestypische Didgeridoo. Hier muss keiner seine Interessen und musikalischen Prägungen unterdrücken, denn die vier Australiern verweben dies alles zu einem wunderbaren, vielfältigen Album, das ganz großes Kino im Progressive Bereich bietet.
Der Opener und Namenspate „Great Leap Skyward“ startet nach einer sphärischen Eröffnung mit einem wuchtig-schleppenden Riff-Motiv, welches dann mit Einsetzen der Vocals in eine eingängige, fast bezaubernd zu nennende Melodie übergeht, an die sich im nächsten Instrumentalteil erneut das Eingangs-Riff anschließt. Anstatt allerdings die Songstruktur entsprechend berechenbar weiterzuführen, drehen die Australier das Prinzip gekonnt und flüssig um, unterlegen den nächsten Gesangs-Part mit rhythmusbetonter Instrumentalarbeit, während der ausleitende Instrumentalpart sich die Anfangsmelodie in druckvollerer Umsetzung zu eigen macht, bevor er in xylophonartigen Klängen fast entschwebt.
Die erste Single-Auskopplung „Singularity“ vermittelt einen querschnittlichen guten Eindruck davon, wie Great Leap Skyward auf ihrem Debüt klingen. Melodisch aber klar strukturiert und voranstrebend, mit einem Sänger, der sich ideal in den instrumentalen Sound der Band einfügen kann und mit dem fließenden Übergang zwischen klarem und gutturalem Gesang emotionale und klangliche Höhepunkte setzt. Da Luke Besley Sänger, Gitarrist und Komponist der Band ist, entsteht aus diesem Dreiklang eine ideale Symbiose. Ich empfehle das Reinhören ins angehängte Video zur Single.
„Nuclear Winter“ bildet mit fast zehn Minuten Spielzeit den epischen Höhepunkt des Albums. Entsprechend nutzen Great Leap Skyward die Zeit gekonnt, um den Track langsam zu entwickeln. Sphärisch leichte Passagen wechseln sich mit rhythmisch gedrängten Momenten ab, entsprechend emotional im jeweiligen Gesang umgesetzt, dazu stilistische Wechsel, die dem Song jedes Mal eine andere charakterliche Prägung geben.
Great Leap Skyward sind definitiv ein Muss für alle Fans des kraftvollen Progressive Metal. Vielseitige musikalische Ideen, hervorragend und perfekt harmonierend in ihrer Gegensätzlichkeit umgesetzt und zu einem faszinierenden Sound verwoben, so stellen sich die Australier auf ihrem Debütalbum „Map Of Broken Dreams“ vor. Die stimmig ineinander greifenden Facetten stellen sich mal schillernd, mal voll faszinierender Dunkelheit dar und das ganzheitliche Mosaik dieses musikalischen Gesamtbildes erschließt sich mit jedem Hören neu.
Trackliste:
01. Great Leap Skyward
02. I am the Black Matriarch
03. Singularity
04. Kindred
05. Junkyard Planet
06. Nuclear Winter
07. Sepulcral y Sin Nombre
08. Black Sea Of Trees
Line-up:
Luke Besley – vocals, guitars
Jim Munro -guitars
Matt McConaghy – bass
David Allen – drums
Weitere Infos:
Great Leap Skyward bei Facebook
Website von Great Leap Skyward