Geschrieben von: Marius Göddert
Band: Green Lung
Album: This Heathen Land
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 3.11.2023
Wenn man sich bei „Green Lung“ auf etwas verlassen kann, dann auf ein okkultes Intro, das von einem fetten Riff abgelöst wird, das erst mal alles niederfackelt. Von dieser Regel machen die Jungs aus London auch auf ihrem dritten Album „This Heathen Land“ keine Ausnahme. Als Fan erster Stunde liegt mir die Band und deren Entwicklung sehr am Herzen, weswegen ich den Wechsel vom finnischen Label Svart Records zu Nuclear Blast mit etwas Skepsis betrachtet habe – zu Unrecht, wie sich herausstellt.
Im Interview mit mir hat Sänger Tom Templar vor einigen Jahren mal gesagt, die Band wolle für jede Jahreszeit ein Album machen. Mit dem Debütalbum „Woodland Rites“ wurde so dem Frühling und mit „Black Harvest“ dem Herbst gefrönt. Es ist anzunehmen, dass „This Heathen Land“ das Winteralbum ist. Bleibt nur zu hoffen, dass nach dem nächsten Album dann nicht Schluss ist und vielleicht ein Album über die fünfte Jahreszeit – die Fassenacht – geschrieben wird.
Genug gesabbelt, was kann „This Heathen Land“ musikalisch? Es gibt wieder einige Banger wie etwa „Mountain Throne“, das nicht zu Unrecht als erste Single ausgekoppelt wurde. Es gibt aber auch poppig anmutende Synth-Grooves wie etwa auf „Maxine“, in dem Maxine Sanders, eine Londoner Wicca-Anhängerin-besungen wird. Auf „One for Sorrow“ wird es dann doomig.
Als Fan ihrer frühen Werke, wo teils noch minutenlang wie mit einem Bügeleisen auf Riffs rumgedampft wurde, trauere ich diesen Zeiten etwas nach, freue mich aber umso mehr, wenn Überreste davon durchblitzen wie etwa auf „One for Sorrow“.
Kurzum: „Green Lung“ beweisen auf „This Heathen Land“ eine bisher nicht dagewesene Bandbreite. Sie sind längst keine Stoner-Band mehr, auch wenn sie auf einschlägigen Onlineportalen aufgrund ihrer Wurzeln immer noch als solche bezeichnet werden. „Green Lung“ ist in meinen Augen eine der größten Heavy Metal-Bands dieser Tage. Nicht mehr und nicht weniger.
Dafür gibt es von mir 10 von 10 Hellfire-Punkten!
Tracklist
- The Forest Church Intro
- The Forest Church
- Mountain Throne
- Maxine
- One For Sorrow
- Song Of The Stones
- The Ancient Ways
- Hunters In The Sky
- Oceans Of Time