Geschrieben von: Kapunkt Albrecht
Band: Grenzen/Los
Album: Keine Einigkeit um Recht & Freiheit
Plattenfirma: Rookies & Kings
Veröffentlichung: 27. März 2020
In diesen kräftezehrenden Tagen schicken doch die Momente mit guter Musik und einem Glas kühl gehopftem Getränk auf der eigenen Terrasse oder dem Balkon, am meisten angenehme Botenstoffe auf die Reise zum Glück. Und was könnte dazu passender sein als eine rotzig, rockig geile Platte aus dem Allgäu, vollgepackt mit spürbarer Leidenschaft zu Deutschrock Klängen.
Grenzenlos, die Band die du brauchst. So schwingt es mir nun in den Gehörgang und lässt die Synapsen aufgeregt schwirren. Was ein Ohrenschmaus für die treugesinnten Deutschrockszene, denke ich mir und öffne zurückgelehnt die Gerstenkaltschale. Sie haben hörbar Hunger auf das gekonnte Zusammenspiel von peitschenden Drums und zerrenden Gitarren und präsentieren einen gepflegten Deutschrockschmaus vom feinsten. Ja, sie haben Bock, die 4 Jungs aus dem wunderschönen Allgäu und heizen gemeinsam der feierwütigen Menge ordentlich ein. Bringen mein Plattenkarrussel mit dem nun vierten Album ordentlich zum Schwingen und meine Füße in wippende Bewegung.
Welch Klangenuss für mich und meine Nachbarschaft. Ohne Intro direkt Vollgas nach vorn beginnt Johannes Oswald die Drums zum beben zu bringen und wird dabei stark vom Gitarrensound von seinen Bandmitgliedern Marco Oppeld und Martin Vitz begleitet. Als Martin Kaun dann selbstbewusst und kraftvoll die Stimme ergreift, erreicht mich der rockige, runde und raue Sound in den spürbar tänzelnden Synapsen und lässt das deutschrock Gemeinschaftsgefühl aufleben, welches mich seit Kindheit an begleitet. Endlich mal wieder ein Album, was ich entdecken kann, welches kompromisslos Fahrt aufnimmt und mit der Freiheit in der Hand durchs ganze Land tobt.
Ein Album der musikalischen Handwerkskunst, welches textlich der Gesellschaft den Spiegel vors Gesicht hält im Land von Kant und Brecht und Mut gibt, sich aus der eingekehrten Bequemlichkeit heraus zu kämpfen, um baldig wieder das Tanzbein im schweißgetränkten Pogokreis zu schwingen und das ein oder andere schäumende Gerstengetränk dabei zu genießen, mit dem klaren Aufruf zum Zusammenhalt direkt ins Herz der derzeit hysterisch aufgebrachten Menge.
Die Jungs sind merkbar gewachsen und erfüllen sich unlängst ihren Traum und spielen auf den großen Bühnen und dort gehören sie hin um dieses geile Teil ordentlich abzufeiern.
Von mir gibt’s feierstarke 10 von 10 Hellfire Punkten und eine große Lust auf mehr von der Band die du brauchst!
Trackliste:
- Wir stehen hier
- Keine Einigkeit um Recht & Freiheit
- Falsche Patrioten
- Menschlichkeit
- Bleib nicht stumm
- Woher der Wind auch weht
- Geboren um zu fliegen
- Solange wir leben
- Die Wahrheit euer Feind
- Schmerz gehört zum leben
- Die Band, die du braucht
- Du hast dich überrundet
- Getrennte Wege ins Vergessen
- Wir gehen nicht, wir sind noch da
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