Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Grimmstine
Album: Grimmstine
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Dissonance Productions
Veröffentlichung: 16.03.2018
Bei GRIMMSTINE handelt es sich um ein Melodic Metal Projekt von Sänger Steve Grimmett (Steve Grimmett’s Grim Reaper, ex-Onslaught) und Gitarrist Steve Stine (ex-Methuselah, ex-Dozer), die sich 2008 mit der Rhythmus Fraktion von Sons Of Poseidon – Hat und Dave Johnson – zusammen getan haben und im selben Jahr ein gleichnamiges Album auf den Markt brachten. Offenbar blieb dieses Album weitestgehend unbeachtet, so dass sich das Label Dissonance Productions nun zehn Jahre nach seiner Erstveröffentlichung genötigt sah, die Scheibe abermals auf den Markt zu bringen.
Über den Sinn oder Unsinn solcher Aktionen lässt sich trefflich streiten, zumal man das Album nach wie vor – beispielsweise bei einem großen Internet Versandhandel – problemlos käuflich erworben werden kann. Auf das in vergleichbaren Fällen gern genutzte Mittel des Remastering wurde hier offensichtlich verzichtet, zumindest konnte ich weder im Promo Zettel irgendeinen Hinweis finden, noch irgendwelche signifikanten Unterschiede zur 2008er Version feststellen. Dabei gäbe gerade in Sachen Sound durchaus noch Verbesserungspotential, denn insbesondere das Schlagzeug klingt ziemlich dünn und hätte ein wenig mehr Punch vertragen können.
Ansonsten bekommt man mit „Grimmstine“ ein durchaus gelungenes Album serviert, das sich irgendwo in der Schnittmenge aus Hard Rock und Melodic Metal bewegt. Frontmann Grimmett, dem vor einem Jahr aufgrund einer starken Infektion ein Bein amputiert werden musste, zeigt sich bestens bei Stimme und drückt den Songs mit seinem ausdrucksstarken Gesang den Stempel auf.
Auch die Gitarrenarbeit – insbesondere die Soli – können sich hören lassen, nur die Rhythmus-Fraktion leidet etwas unter dem bereits erwähnten suboptimalen Klang.
Das sich bei einer Albumlänge von rund 75 Minuten – verteilt auf 16 Songs – auch der eine oder andere Filler eingeschlichen hat, war fast zu befürchten. Songs wie „Take This Air“, „Afraid Of The Dark“, „To Catch A Killer“ oder „To Sing A Lullaby (Immy’s Song)“ können nicht so ganz überzeugen und sind daher eher verzichtbar. Das ändert aber nichts am positiven Gesamteindruck, denn mit Songs wie „Straight As An Arrow“ (erinnert ein wenig an Savatage’s „Edge Of Thorns“), „Got Nothing But Time“ (Queensryche Flair), der Halb-Ballade „Prisoner“ oder dem flotten Opener „911“ finden sich genügend starke Nummern auf dem Album. Und für diejenigen, die die Scheibe bereits besitzen, gibt es in Form des mit Southern-Rock Flair versehenem „2 Steps Behind“ (kein Def Leppard Cover) einen gelungenen Bonus Tracks als Kaufanreiz.
Freunde des Melodic Hard Rock/Metal dürften an „Grimmstine“ auf jeden Fall ihre Freude haben. Und wer weiß, vielleicht lassen die Herren das Projekt nochmal neu aufleben, Potential ist ja in ausreichendem Maße vorhanden.
Trackliste:
1. Memory
2. 911
3. Supernatural
4. Got Nothing But Time
5. To Catch A Killer
6. You’ll Never Know
7. It’s Over
8. Prisoner
9. You Give Me Love
10. Straight As An Arrow
11. Til They Take My Wings
12. Take This Air
13. Afraid Of The Dark
14. This Don’t Look Like Love To Me
15. To Sing A Lullaby (Immy’s Song)
16. 2 Steps Behind (Bonus Track)
Line Up:
Steve Grimmett: Gesang
Steve Stine: Gitarre
Hat: Bass
Dave Johnson: Drums
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Video zu „Supernatural“