GRIND – „…da kann noch einiges passieren.“

Photo by Jonas Wenzel Röttges

 
Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
 
Diesmal sprachen wir mit Bent Knudsen, Gitarrist von GRIND, die Ende Februar ihr Album „Songs Of Blood And Liberation“ veröffentlichen werden.

HF: Herzlichen Glückwunsch zu eurem Album. Ihr habt ja alle reichlich Band-Erfahrung auf der Haben-Seite, in teils sehr unterschiedlichen Bands. Was hat für euch den Reiz ausgemacht, GRIND zu gründen? Und wie leicht oder auch schwer macht es einem die jahrelange Erfahrung bei so einem neuen Projekt?

Bent: Wir sind völlig ohne jede Erwartung und eng gefasste musikalische Zielsetzungen nach 25 Jahren wieder zusammen gekommen. In erster Linie wollten wir einfach nur ein paar gute harte Songs machen. Dass eine Platte dabei raus kommt und diese dann auch noch bei Dedication Records verlegt wird, das haben wir nicht kommen sehen. Aber gerade deshalb war es auch einfach. Wir haben unsere Erfahrung und Spielfreude in den Ring geworfen und alles war erlaubt.

HF: Wenn ich eure Musik charakterisieren müsste, würde mir als erstes wohl „wütend“ und „voller aufgestauter Energie“ einfallen. Was kommt euch da als erstes in den Sinn und wie möchtet ihr wahrgenommen werden?

Bent: Wir freuen uns, dass unsere Platte als kraftvoll empfunden wird, aber wütend ist bei uns absolut keiner. Auch wenn die Platte anders klingt, wir sind alles sehr ausgeglichene Typen und haben viel Spaß beim Songwriting. Wir sind ja nun auch keine 18 Jahre alt mehr und generell weit ab vom Klischee. Wir haben absolut keine Ahnung, wie man auf Bandfotos richtig böse guckt, aber harte Riffs kriegen wir ganz gut hin…

HF: Die Songs eures Albums sind ja teils äußerst unterschiedlich. Vielleicht nicht unbedingt unterschiedliche musikalische Welten, aber zumindest die entgegengesetzten Enden der gleichen Welt. Schreibt ihr die Songs bewusst so divers oder ergibt sich das einfach aus euren unterschiedlichen Hintergründen?

Bent: Das ist, glaube ich, der Vorteil dieses Projektes. In unserer Anfangszeit in Flensburg war es uns allen immer wichtig, einer Musikrichtung stringent zu folgen. Wenn man Death Metal gemacht hat, ging nur Death Metal… Das ist uns heute völlig egal! Solange ein harter roter Faden da ist, bringen wir alles an Spielarten zusammen, was wir musikalisch bis hier spannendes gemacht haben. Und Feedback wie deines freut uns daher sehr! Das Album ist offensichtlich alles andere als langweilig!
 
HF: Ihr tretet mit zwei Sängern an, beide agieren im gutturalen Bereich. Wie kam es dazu und welchen Vorteil seht ihr darin für euren Sound?

Bent: Auch das hilft uns, abwechslungsreiche Songs zu bringen. Der Hörer unserer Platte soll nicht denken, 30 Minuten den gleichen Song zu hören. Die tiefe und die hohe Stimme ergänzen sich und je nach Song setzen wir daher Schwerpunkte. Bei den Death Metal Songs ist es eher Jan mit seiner tiefen Stimme, der im Vordergrund steht. Bei den Noise- und Grindcore Songs schreit sich Rene die Seele aus dem Leib…

HF: Wenn ich das richtig sehe, habt ihr GRIND bisher noch nicht live auf die Bühne gebracht, oder? Zumindest habe ich auf Facebook etc. nichts dergleichen gefunden. Plant ihr denn für die Zukunft auch Live Shows, gerade mit dem neuen Album, oder denkt ihr, der bisherige Weg ist genau der richtige für euch?

Bent: Das ist korrekt, wir haben noch keinen einzigen gemeinsamen Gig gespielt. Die Band ist von Flensburg bis Ulm über ganz Deutschland verstreut und ganz ehrlich, wir staunen noch immer, dass wir trotz der Distanz ein Album zustande gebracht haben, das uns so gutes Feedback beschert! Dass wir nicht in jedem Keller live spielen, geht für uns dabei völlig in Ordnung. Wir freuen uns, wenn wir gute Musik machen und diese veröffentlicht wird. Konzerte sind eher zweitrangig. Aber wer weiß, wie es weitergeht!? Das Projekt entwickelt sich so positiv, da kann noch einiges passieren.
 
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg mit eurem Album.
 
Interview: Katja Maeting
 
Weitere Infos:
GRIND bei Facebook
 

 
 
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