Geschrieben von Marco Gräff
Band: Groza
Album: Unified in Void
Genre: Melodic / Atmospheric Black Metal
Plattenfirma: AOP Records
Veröffentlichung: 30.11.2018
GROZA ist eine Ein-Mann Black Metal Band aus Mühldorf am Inn in Bayern. Der Verdacht liegt nahe, dass der Bandname auf das erste Album der polnischen Black Metal Band ‚MGLA‘ zurückgeht. Denn auch musikalisch ähnelt sich der Sound der bayrischen Band dem der polnischen Band. Was 2016 als Studio Projekt begann, entwickelte sich Anfang 2018 als ernstzunehmende Sache. Mastermind P.G. suchte sich drei weitere Musiker aus dem lokalen Underground um Songs zu schreiben und um schließlich das Debüt UNIFIED IN VOID im Juli aufzunehmen.
Die fünf Songs, die knapp eine halbe Stunde auf die Uhr bringen, bieten klassischen, atmosphärischen Black Metal, der zuweilen ins epische abdriftet. Dabei stets melodisch, wenn auch nicht gerade sehr eigenständig und unbekannt. Dennoch ein äußerst kurzweiliges, kleines Album das jeden Moment gefällt. Gerade der eröffnende Titeltrack macht gleich deutlich, das hier keine Anfänger am Werk sind. Natürlich liegen Vergleiche zu oben genannter Band ‚Mgla‘ oder auch ‚Uada‘ auf der Hand. Ebenso finden sich ‚Dissection‘ im Sound wieder, und ab und zu schneiden die Riffs dem schwedischen Death Metal würdig.
UNIFIED IN VOID geht direkt in die vollen. Der Opener, der sich in ein entfesselndes Finale steigert, geht in das sehr melodische OUROBOROS über, das klassischen Black Metal zum Teil minimalistisch aber auch rasend schnell interpretiert. AMONGST THE WORMS, der kürzeste Track der Platte, erinnert ein wenig an ‚Immortal‘ kommt vergleichsweise kalt und eisig daher, mit viel flirrenden Gitarren und Krächzgesang.
Meine beiden Album Highlights folgen auf den Fuss. Auch wenn mich UNWORTHY noch oft an ‚Uadas‘ „Snakes and vultures“ von deren aktuellem Album erinnert, ist der Song der am meisten punktet. Schon fast majestätisch, episch kracht das Ding aus den Boxen. Einfach geil. Das Ding animiert zum Rumspringen, die Melodien treiben einem beinahe Tränen in die Augen. Packende Riffs, ein intensiver Gesang und infernales Drumming. Mehr braucht Black Metal nicht. Dazu ein genialer Text, der einmal mehr als deutlich macht, was die Menschheit wert ist. Nix.
THANATOS, das letzte und zugleich längste Stück des Debüt Albums, setzt dort nahtlos an. Noch mehr Melodie, noch mehr geile Riffs. Dazu episch und zeitlos mit intensivem Gesang, der sich festsetzt. Die sieben Minuten vergehen wie im Flug und man kommt nicht umhin, das ganze von vorne zu hören. Ein Album, das von mal zu mal besser wird.
Ein ehrbares Debüt ist UNIFIED IN VOID von GROZA geworden. Alle Achtung! Da kann man in Zukunft hoffentlich noch einiges erwarten. Und da wird auch noch mehr kommen! Ich bin echt überrascht und erfreut zugleich, was alleine in diesem Jahr an herausragenden Black Metal Platten von jungen Bands allein aus Deutschland auf meinen Tisch gelandet ist. Das macht Hoffnung!
von mir gibt es 8,5 von 10 Punkten
Tracks:
1 – Unified In Void
2 – Ouroboros
3 – Amongst The Worms
4 – Unworthy
5 – Thanatos
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