Geschrieben von Katja Maeting
Band: Guilt Trip
Album: River Of Lies
Genre: Hardcore
Plattenfirma: BDHW Records
Veröffentlichung: 30. August 2019
Zuviel versprochen hat Gitarrist Jak definitiv nicht, als er im Interview bei uns meinte, dass „River Of Lies“ deutlich düsterer, mit mehr Heavyness und mehr Breakdowns, dafür aber weniger Thrash-Anteilen daherkommen würde als die EP „Unrelenting Force“. Im Entstehungsprozess des Albums hat die Band aus UK dieses einmal komplett umgekrempelt, damit die Scheibe auch wirklich die aktuellen Guilt Trip repräsentiert. Und die knallen richtig gut rein…
Ab der ersten Sekunde des Intros wird hier eine komplexe Wall Of Sound hochgezogen und die fünf haben die Kondition, dass Gebolze bis zum Ende hin durchzuhalten. Klassischer Hardcore gepaart mit einem ordentlichen Fix für alle Beatdown-Fans und aggressiven Shouts, die das Ganze zu einer gefälligen Mischung machen. Schon im Titeltrack geizen die Briten nicht mit Riffs, die werden hier massiv gestapelt und drücken entsprechend voran. Der Track holt aus sich selbst heraus immer wieder neuen Anlauf, schiebt auch mal einen Wechsel der zugrundeliegenden Dynamik ein und Frontmann Jay setzt die passende wütende Grundhaltung in seinen Shouts um.
Ihr Grundrezept des Vollgas voran- Hardcore verfeinern Guilt Trip immer mal wieder gerne mit ein paar Besonderheiten. Die Hochdruck-Nummer „Apparition“ bringt so mit einem Feature von Nasty-Shouter Matthi eine besondere Note in diesen Beatdown dominierten Action-Reisser, bei „Hand Of God“ wurde spontan Exemption-Frontmann Alex rekrutiert und verpasst dem Track echtes Old School Feeling. Komplett durch Eigenleistung fallen Tracks wie „Forked Tongue“ auf, bei dem die Riffs etwas aufgelockerter gestapelt werden oder die großartige Vorab-Single „Thin Ice“, die irgendwie anders an die Sache herangeht. Richtig überraschen können die Briten auch, denn das dezente Interlude „Tempest“ verschafft eine kurze, überraschend filigrane Atempause bevor mit „Cyclone“ der passend benannte Album-Abschluss aus den Boxen fegt und als Beatdown/Hardcore-Unwetter wechselhafte Verdammnis bringt.
Das einmal komplett Umkrempeln hat sich im Fall des neuen Guilt Trip Albums definitiv gelohnt. Hier ist zwar nicht alles neu, dafür macht aber alles ordentlich Bock und die Band stellt sich mit dieser Scheibe stabil auf, um sich im Hardcore zu Recht weiter einen Namen zu machen. Wer es klassisch aber nicht unbedingt Old School mag, der liegt hier richtig.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
01. INTRO
02. RIVER OF LIES
03. BLOOD
04. APPARITION (Feat.Matthi, Nasty)
05. FORKED TONGUE
06. HAND OF GOD (Feat. Alex, Exemption)
07. THIN ICE
08. DECEIT
09. TEMPEST
10. CYCLONE
Line-up:
Jay Valentine-Vocals
Jak Maden-Guitar
Nick Clark-Guitar
Bradley Hall-Bass
Tom Aimson-Drums
Weitere Infos:
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