H.E.A.T – H.E.A.T II

© H.E.A.T

Geschrieben von Katja Maeting
Band: H.E.A.T
Album: H.E.A.T II
Genre: Hard Rock / Melodic Rock
Plattenfirma: earMusic
Veröffentlichung: 21. Februar 2020

Das auch alte Hasen gern mal neue Wege hoppeln, zeigen H.E.A.T mit ihrem sechsten Studioalbum, welches gleichzeitig ihr erstes ist – ihr erstes komplett selbst produziertes ist. Musikalisch hat sich dabei zum Glück nichts geändert, die Schweden machen immer noch das was sie am besten können: ziemlich geilen melodischen Hard Rock mit hoher Hymnenschlagzahl.

Seit 2009 (damals noch mit einem anderen Erik am Mikrofon) entwickeln sich die Jungs immer mehr zum Aushängeschild ihrer Heimat in dieser musikalischen Ausrichtung und haben spätestens seit dem Einstieg von Erik Grönwall auch ein stimmliches Alleinstellungsmerkmal, welches für sie spricht. Das war spätestens mit dem 2014er Album „Tearing Down The Wall“ klar, welches für mich immer noch eine der großartigsten Scheiben im modernen Hard Rock ist. 2017 begaben sich H.E.A.T dann „Into The Great Unknown“, dem ich damals etwas angezogene Handbremse in meinem Review attestiert hatte. Umso gespannter war ich also auf die neue Scheibe, von der die Jungs behaupten, so würden H.E.A.T klingen, wenn sie heutzutage ihr Debüt herausbringen. Reden kann jeder, aber können die Schweden auch entsprechend abliefern?

Beim Opener „Rock Your Body“ war ich da zuerst noch skeptisch, weil die Nummer eher im Midtempo vor sich hinwummert und wirkt, als würden sich die Schweden erst noch rantasten an das, was sie vorhaben. Eingängig, aber keine dieser 80er Style Übernummern, die H.E.A.T sonst so draufhaben. Mit „Dangerous Ground“ sind sie dann aber warm gespielt und es kann richtig losgehen. Schnelle Rock-Riffs in den Strophen und eine stabile Rhythmus-Fraktion, ein variantenreich agierender Erik Grönwall und ein paar schicke Backing Vocals vereinen sich schließlich zu einem melodisch schnell gezockten Chorus, der die Nummer fürs Kardio-Training qualifiziert und die erst etwas staubig anmutende Instrumental-Passage erweist sich dann doch als abwechslungsreicher Gitarren-Auftritt. 

Mit „Come Clean“ wird dann auch sofort die erste Überhymne präsentiert, die für mich direkt in einer Liga mit Songs wie „Mannequin Show“ und „Living On The Run“ spielt und live jeden zum Mitsingen bringen wird. Dafür wird’s beim Heavy Rocker „We Are Gods“ deutlich düsterer, die Riffs noch fetter und mit leichtem Blues-Einschlag und bei „One By One“ geht’s wieder kräftig zurück in die 80er inklusive reichlicher Keyboards. Beim musikalisch dezenteren und gefühlvollen „Nothing To Say“ packe ich dann auch mal das Fan-Girl und die innere Handylampe aus und genieße dieses Glanzstück an Stimmleistung. Zum Ausklingen gibt’s anschließend eine Midtempo-Nummer, die den Puls ganz langsam wieder hochtreibt mit dem etwas verkitschten Titel „Heaven Must Have Won An Angel“ und dann geht’s mit „Under The Gun“ wieder zurück auf die Überholspur. 

Auch wenn ich bei manchen lyrischen Verbiegungen doch schmunzeln musste (man reime Fingernails mal auf Cryptonite), hat das neue H.E.A.T Album genau das, was es haben muss: einen verdammt hohen Bock- und Rock-Faktor. „Tearing Down The Walls“ wird zwar immer mein Liebling bleiben, aber mit „H.E.A.T II“ platzieren sich die Schweden endgültig in den Herzen aller, die immer noch den 80er Sound im Stile von Bon Jovi’s „New Jersey“ Alben lieben, aber auch nichts gegen die ein oder andere Neuerung haben. Eine gelungene Mischung aus vielen schnellen Songs und dem ein oder anderen gefühlvollen Moment. Auch mit Album Nummer Sechs macht es immer noch Spaß, den Jungs zuzuhören und wer H.E.A.T bisher noch nicht kannte, hat jetzt einen Stapel Hausaufgaben vor sich 😉

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. Rock Your Body
02. Dangerous Ground
03. Come Clean
04. Victory
05. We Are Gods
06. Adrenaline
07. One By One
08. Nothing To Say
09. Heaven Must Have Won An Angel
10. Under The Gun
11. Rise

Line-up:
Vocals: Erik Grönwall
Guitars: Dave Dalone
Keyboards: Jona Tee
Bass: Jimmy Jay
Drums: Crash

Weitere Infos:
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Website von H.E.A.T

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