Geschrieben von Katja Rohloff
Band: H.E.A.T.
Album: Into The Great Unknown
Genre: Hard Rock/Melodic Rock
Plattenfirma: earMusic
Veröffentlichung: 22. September 2017
Neue Bands für sich zu entdecken ist schon interessant, aber ein neues Album einer Band, die man bereits kennt und deren Werdegang man ein bisschen verfolgt hat, hat etwas von einem Treffen mit lange nicht gesehenen Freunden. Wird man immer noch auf einer Wellenlänge sein und zusammen Spaß haben oder bleiben die guten alten Zeiten als einziges verbindendes Element?
Seit Erik Grönwall den Job am Mikro bei H.E.A.T. übernommen hat, hatten die Musik der Schweden und ich schon so manche gut gelaunte Begegnung miteinander. Insbesondere das 2014 erschienene Album „Tearing Down The Walls“ hat bei mir die Messlatte sehr hoch gelegt und so starte ich mit etwas gemischten Gefühlen den neuen, inzwischen fünften, Longplayer mit dem bezeichnenden Titel „Into The Great Unknown“
Und schon nach den ersten Takten des Openers „Bastards Of Society“ ist klar, H.E.A.T. und ich sind immer noch Freunde. Partytauglicher Hard Rock knallt aus den Boxen. Der schnelle Sound macht direkt klar, dass H.E.A.T. absolut nichts verlernt haben. Refrain im Chor vorgetragen, prägnante Gitarrenriffs und eine eingängige Melodie. Das mit der guten alten Zeit funktioniert schon mal super.
„Time On Our Side“ hingegen ist ein ziemlicher Keyboardstampfer mit mehr Pop- als Rock-Anteilen, während bei „Best Of The Broken“ wieder purer Rock angesagt ist. Und „Eye Of The Storm“ bedient meine Schwäche für Power Balladen, während Frontmann Erik Grönwall seine stimmliche Stärke zeigen kann. Der kraftvolle Sound der Instrumente bildet dabei den idealen Boden, auf dem Grönwall stimmlich aufsetzen kann. Perfekter gegenseitiger Support.
Zugegeben, bei „We Rule“ wird der Kitschfaktor dann etwas sehr strapaziert, klingt der Track doch wie eine Kreuzung aus 80er Bombast Ballade, einem Queen-Klassiker und dem Soundtrack zu Disneys Frozen, aber das wird spätestens beim Live-Mitsingen auf der Tour der Schweden auch keinen mehr stören.
Nach meinem 45 minütigen Date mit H.E.A.T kann ich voller Überzeugung sagen, wir verstehen uns immer noch super. Wir sind etwas erwachsener geworden, nehmen uns manchmal auch mehr zurück als vielleicht erforderlich, aber haben auch keine Hemmungen, einfach Spaß zusammen zu haben. Dass wir mit „Tearing Down The Walls“ bisher die tollste Zeit zusammen hatten, lässt keine Wehmut aufkommen, denn auch „Into The Great Unknown“ wird schöne Erinnerungen hinterlassen.
Trackliste:
01.Bastards Of Society
02.Redefined
03.Shit City
04.Time On Our Side
05.Best Of The Broken
06.Eye Of The Storm
07.Blind Leads The Blind
08.We Rule
09.Do You Want It?
10.Into The Great Unknown
Line-up:
Vocals: Erik Grönwall
Guitars: Dave Dalone
Keyboards: Jona Tee
Bass: Jimmy Jay
Drums: Crash
Weitere Infos:
H.E.A.T. bei Facebook
Website von H.E.A.T.