Hammerfall – Avenge The Fallen

© HammerFall

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: HammerFall
Album: Avenge The Fallen
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 09.08.2024

Wenn HAMMERFALL eine neue Scheibe ankündigen bzw. veröffentlichen, rümpft Kollege Keiber – wie schon vor einigen Tagen bei Powerwolf – verächtlich die Nase von wegen Schlager-Mucke! Und das ist dann auch genau die Assoziation, die “Avenge The Fallen”, so der Titel des mittlerweile dreizehnten Studioalbums der Schweden, bei mir auslöst. Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die zahlreichen Ü-60 Fans, die unter der strengen Fuchtel von Kapitän Silberfischer im ZDF Fernsehfriedhof beim eröffnenden Titeltrack allesamt so laut “Avenge” brüllen, dass die Kukident Haftcreme auf eine harte Belastungsprobe gestellt wird, oder sich bei der obligatorischen, hart an der Kitschgrenze kratzenden Ballade “Hope Springs Eternal” gemeinsam in den seligen Schlaf schunkeln.

Aber mal Spaß beiseite, natürlich polarisieren HAMMERFALL mit ihrer Art des Metal ein wenig, aber letztlich haben die Mannen um Joacim Cans und Oscar Dronjak mit der Zeit nicht nur ihren Stil, sondern auch zahlreiche Fans weltweit gefunden, wodurch ein Bedarf an übergroßer musikalischer Weiterentwicklung nicht unbedingt gegeben ist. So liefert “Avenge The Fallen” all dass, wofür man die Band seit mehr als fünfundzwanzig Jahren wahlweise liebt oder eben auch nicht: eingängige, packende Metal Songs mit teils etwas cheesigen Chören und hoher Gesangsstimme, untermalt von fetten Riffs und Soli.

Das bereits erwähnte “Avenge The Fallen” ist ein hymnischer Midtempo Stampfer par excellence, gefolgt vom fetzigen, nicht minder eingängigen “The End Justifes”, das mich ein wenig an “Heeding The Call” erinnert und sich im Text auch mal eigener Referenzen bedient (“…Heavy Metal in our hearts, hard to tear apart…”). Viel besser kann man ein Album kaum starten. “Freedom” ist dann vermutlich genau so ein Song, der sämtliche Ressentiments des Kollegen Keiber befeuern dürfte, denn die Breitwand “Ohohoho” Chöre sind so mega catchy, dass man tatsächlich geneigt ist im Takt mitzuschunkeln.

Unter einem solchen Verdacht steht “Hail To The King” bei weitem nicht, denn obwohl der Track nicht minder ohrenfreundlich ausgefallen ist, umgibt diesen eine leicht düstere Note. Danach folgt mit “Hero To All” und “Hope Springs Eternal” so etwas wie der leichte Durchhänger des Albums. Die beiden Stücke sind zwar per se nicht schlecht, allerdings wirken sie auf mich im HAMMERFALL Katalog etwas blass im Vergleich zu vielen anderen Songs. “Burn It Down” rückt das Bild mit einer energiegeladenen, zum Fäuste recken animierenden Nummer wieder zurecht, und das galoppierende “Capture The Dream” ist einfach nur mitreißend.

Die packende Uptempo Hymne “Rise Of Evil” liefert nicht nur einen kommenden Live Anwärter, sondern zeigt auch, dass die Band sich selbst und ihr Schaffen nicht allzu ernst nimmt (“…I dial the number 666, but no reply…”). Und mit dem epischen, schlicht Gänsehaut erzeugenden “Time Immemorial” beschließen die Schweden das Album auf bestmögliche Art und Weise.

HAMMERFALL liefern abermals ein starkes, wenn auch nicht überragendes Album ab, dass bei allen Anhängern der Band / dieser Spielart des Metal ebenso für Verzückung sorgen dürfte wie in gleichem Maße Abneigung bei allen, die die Band für ne Schlager Truppe halten.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

1. Avenge The Fallen
2. The End Justifies
3. Freedom
4. Hail To The King
5. Hero To All
6. Hope Springs Eternal
7. Burn It Down
8. Capture The Dream
9. Rise Of Evil
10. Time Immemorial

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Video zu “Avenge The Fallen”

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