Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Havamal
Album: The Shadow Chapter
Genre: Melodic Death / Epic / Folk / Viking Metal
Plattenfirma: Art Gates Records
Veröffentlichung: 21. Mai 2021
Schweden – nordische Sagen und Mythen, raues Klima, Götter und Wikinger und daher freut es mich, das die aus selbigem Lande stammende Band HAVAMAL, die sich wohl nach einer Sammlung von insgesamt 164 eddischen Strophen, die zu der Lieder-Edda gerechnet und wo es um Odin geht benannt, sich dieser vorher erwähnten Thematik und Aufzählung musikalisch wie auch textlich angenommen und verschrieben hat. 2016 gegründet, präsentiert mir das Stockholm / Schweden kommende Quintett ihr zweites Studioalbum „The Shadow Chapter„, was dem Debütalbum „Tales from Yggdrasil“ aus dem Jahre 2019 nun aktuell folgt.
Mit „The North Awakens“ wird wunderschön klanglich orchestral und episch instrumental eröffnet und ich fühle mich entführt in eine der neun Welten, „Fenris„, das erste Kind von Gott Loki und der Riesin Angrboda, zeigt gleich wo der Wolf die Zähne hat und so geht es teilweise mit Björn Larsson guttural im Gesang und treibend, aufstampfend und immer wieder von epischem durchflutet durch die Nacht. „Nidhoggr„, der schlangenartige Drache, der am Weltenbaum Yggdrasil lebt, den Toten auf den S… geht und sie peinigt, wird hier mit jeder vergangenen Sekunde steigernd atmosphärisch und wuchtiger präsentiert und parallel zum hören, zur Rezension erfolgt meinerseits PC-Stuhl-Headbanging, denn dazu lädt er definitiv ein.
„Kraken„, hier der längste Vertreter mit 06:36 Minuten, ist eines der Monster, denen der König Sverre Sigurdsson aus und in der Sverris Saga begegnet und anfänglich hörend spürt mal formlich, aufgrund der elektronischen Klänge, das Herannahen dieses riesigen Meeresbewohners und im weiteren Verlauf trifft episches auf kraftvolles. „Empire of the Ashen Sun“ startet leicht orientalisch und geht dann in den Mid-Tempo und „hüpfenden“ Modus über, während das Vokalistische „gegurgelt“ und leicht verzerrt drohend in meine Ohren fließt. Irgendwie erinnert mich das seicht und leicht an Amon Amarth und ich hoffe nicht, das man es hier „kopieren“ wollte“, zumal mich teile in der Spielweise auch zu deren Landsleuten führen.
„Nornir’s Call“ befreit mich von meinem vorher erwähnten „Verdacht“ und so kann ich dynamisch nach vorne preschend dem Ruf der weiblichen Wesen aus der nordischen Mythologie lauschen, wobei immer wieder mal die Richtung und das Szenario gewechselt wird, was dem Song seinen zusätzlichen Charme gibt und er sich stetig steigert, bis zum Grande Finale. Daumen hoch!
„Jormungandr„, die gigantische Midgardschlange, kommt orchestral, mächtig und mit schönen Melodiebögen angeschwommen, während die Herrscherin „Hel“ der gleichnamigen Unterwelt Helheim, dem Reich der Toten und eine der neun Welten, beginnend die Drums, die Felle ordentlich malträtiert zurücklässt, um dann wieder in den bekannten Rhythmus zu fallen, aber immer mit der Abwechslung im gesamten, das Solo im Auge und besonders gut gefällt mir das Zweimal auftauchend stramme und episch besondere. Wenn ihr es hört, werdet ihr vermutlich wissen, was ich meine…..grins.
„The Curse of Grendel“ – Grendel, das Wesen, der Unhold mit übermenschlichen Kräften, der den Hof des dänischen Königs Hrothgar terrorisiert und durch Beowulf schwer verwundet wird und stirbt, ist der letzte hier vertretene Song, der noch einmal viel imposantes in der Gesamtheit auffährt, einen einfängt und nach 48:48 Minuten das Zweitwerk zur ruhe bettet.
Freunde der finnischen Bands wie Wintersund und/oder Ensiferum oder auch dem Genre generell zugeneigte, sollten hier mal reinhören.
Fazit: hier wird einer meiner Lieblingsthematiken, der nordischen Mythologie, musikalisch gehuldigt!
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- The North Awakens 02:28
- Fenris 05:12
- Nidhoggr 05:13
- Kraken 06:36
- Empire of the Ashen Sun 06:09
- Nornir’s Call 06:15
- Jormungandr 04:48
- Hel 05:52
- The Curse of Grendel 06:15
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