Heaven Shall Burn vorerst das letzte mal im Schlachthof – Was für ein Fest!

Heaven Shall Burn @ Schlachthof Wiesbaden – 08.03.2018

 

Geschrieben von: Marco Gräff

 

Schlachthof – Wiesbaden // 08.03.2018. Irgendwie schon traurig. Als Heaven Shall Burn im letzten Jahr die FINAL MARCH TOUR ankündigten, war bestimmt nicht nur ich wie vor den Kopf gestoßen. Haben die Jungs die Schnauze voll? Warten wir es mal ab. Die Vorfreude auf dieses Konzert Highlight war dadurch umso größer. Wie schon im letzten Jahr, als das aktuelle Album WANDERER betourt wurde, startete man im Schlachthof Wiesbaden. Ein würdiger Ort um eine ausgiebige Europatour zu starten. Und wie letztes Jahr hatte man auch diesmal starken Support mit dabei.

Den Anfang machten IN HEARTS WAKE. Die 2006 in Australien gegründete Band kämpfte zu Beginn mit einer noch erst zu einem Drittel gefüllten Halle. In einer halben Stunde schafften sie es aber mit ihrem fetten Sound, einem Mix aus Metalcore, Post Hardcore und Modern Metal, die musikhungrigen Fans ordentlich aufzuheizen und in Stimmung zu bringen. Einzig der singende Bassist konnte mich nicht wirklich überzeugen. Stimmlich nicht das gelbe vom Ei.

Es ging dann fast nahtlos weiter. WHITECHAPEL zogen die Härteschraube noch mal fester. Ihr Deathcore / Death Metal konnte schon eher bei den Gästen und vor allem bei mir punkten. Da war richtig Party im Laden. Was die Band da in der knappen halben Stunde abfeuerte war richtig geil. Mit drei Gitarristen PLUS Bassist, einer tiefen, derben Stimme und dem gewohnt guten Schlachthof Sound war es kein Wunder, dass die Halle zu der Zeit schon knüppelvoll war. Doch es sollte noch besser werden.

Die Amerikaner AUGUST BURNS RED hatten von Anfang an das Publikum auf ihrer Seite. Fast alle Songs wurden lauthals mitgesungen, die Band hatte sichtlich Spaß auf der Bühne und gab alles. Richtig laut und fett, eine Mordsshow und Sänger Jake Luhrs, der alles gab, verließ naßgeschwitzt nach 45 Minuten die Bühne. Zugabenrufe folgtem ihm! Ein Circle Pit größer als der andere, Metalcore vom Feinsten. Noch besser als es auf dem aktuellen Album (Phantoms) zu erwarten war. Da mussten sich HSB warm anziehen.

Doch es wären nicht HEAVEN SHALL BURN, wenn sie da nicht mithalten könnten. Zu Beginn doch noch etwas verwirrt, als Intro fungierten ‚Scooter‘. Vom Band lief deren Song ‚One (Always Hardcore)‘. Keine Angst, ich musste erst googlen. Doch die Meisten schienen das zu kennen und sangen auch hier tapfer mit. („Yeah, aaa, aaa, aah, yeah I feel hardcore“) Verrückt. Sogar die Ordner und Fotografenkollegen im Graben hatten Fragezeichen im Gesicht. Doch die wurden schnell weggeblasen. Schon beim Intro trat Frontmann und Sänger Marcus Bischoff auf die Bühne, sichtlich gerührt von der vor ihm tobenden Menge. Und noch bevor die ersten Klänge von DOWNSHIFTER ertönten war die Stimmung auf dem Höhepunkt.

Was folgte war ein Feuerwerk an Hits durch alle Alben, ein Best of HSB. Zwar gab es zu Beginn ein paar kleinere Spielfehler, und auch am Sound musste man anfangs noch drehen. Doch all das tat der Megastimmung keinen Abbruch. Besondere Aufmerksamkeit bekamen dann noch die beiden Gitarristen. Zum einen stand für den kranken Maik Weichert der „Alestorm“ Gitarrist Máté Bodor auf der Bühne und machte seine Sache recht gut, auch wenn er etwas zurückhaltend wirkte. Wer mag es ihm verdenken. Und Alex Dietz, der an diesem Tag Geburtstag hatte, bekam noch ein amtliches Ständchen von den über 2.000 Kehlen.

An Pyrotechnik gab es auch das ein oder andere zu sehen. Die Menge wurde einfach nicht müde. Immer wieder fanden sich Crowdsurfer in den Armen der Security, die nicht immer gerade zimperlich mit den Jungs und Mädels umgingen. Circle Pits und die Death of Wall sind seit je her ein Bestandteil der HSB Konzerte und am Ende, mit dem letzten Song, dem Blind Guardian Hit VALHALLA, war dann endgültig wohl auch der letzte platt. Ein gelungener, wenn auch nicht ganz würdiger Abschluss eines genialen Konzertabends. Da hätte ich mir einen weiteren HIt von Heaven Shall Burn gewünscht.
Leider wird es nun etwas dauern, bis diese spielfreudige, absolut authentische und sympatische Band wieder die Bühnen der Republik entern. Noch sind die aktuell bis zum 01.04. in Deutschland unterwegs. Dann ist Tourabschluss in Erfurt. Wenn das kein Fest wird!

 

Set List Heaven Shall Burn

Intro / Downshifter
Bring the war home
The weapon they fear
The dream is dead
Godiva
Counterweight
Black tears
Corium
The final march
Murderers of all murderers
Passage of the crane
Profane believers
Combat
Voice of the voiceless
Intro / Hunters will be hunted

Zugabe

Endzeit
Mybestfriend.com
Valahalla

 

Hier gehts zu den Fotogalerien © Photos by Marco G

Whitechapel
August Burns Red
Heaven Shall Burn

 

Weitere Infos:

Heaven Shall Burn @ Facebook
August Burns Red @ Facebook
Whitechapel @ Facebook
In Hearts Wake @ Facebook

Schlachthof Wiesbaden

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