Hellanbach – The Big H-The Hellanbach Anthology

Geschrieben von: Jörg Schnebele
Band: Hellanbach
Album: The Big H The Hellanbach Anthology
Genre: NWOBHM
Plattenfirma: Dissonance / Plastic Head Music Distribution Ltd
Veröffentlichung: 09.02.2018

 

Dieser Tage scheint es einen zwanghaften Trieb bei Plattenlabels und Bands zu geben, alte Veröffentlichungen erneut auf den Markt zu werfen, in der Hoffnung, sich Absatzmärkte zu erschließen, die es zur Zeit der ursprünglichen Veröffentlichungen nicht gegeben hat.
Speziell Bands der NWOBHM werden hervorgekramt und deren Alben als der „heilige Gral“ des Metals angepriesen.

Sicher, in den Achtzigern war es ohne Internet und Online Magazine verdammt schwer, an Platten kleinerer Bands zu kommen und man musste schon ein Freak wie Metallicas Lars Ulrich sein, um alles aufzukaufen, was der Independant Markt so hergab.

Von daher macht auch eine Veröffentlichung von Hellanbach’s Werken als Compilation scheinbar Sinn.

Wie viele britische Bands der NWOBHM Szene können auch Hellanbach nicht auf allzu viel Alben zurückblicken: gestartet 1980 mit einer EP, dann 1982 mit einem Song auf einer Split Scheibe unter der Regie des legendären Neat Labels, veröffentlichten Hellanbach 1983 mit „Now Hear This“ ihren ersten eigenen Longplayer, ebenfalls bei Neat Records und 1984 noch The Big H.

Danach ging Neat entweder das Geld oder die Lust aus, Hellanbach weiter zu unterstützen.

Die jetzt erneut von Dissonance wieder veröffentlichte Compilation wurde bereits 2002 von Sanctuary Records auf den Markt geworfen.

In den Achtzigern hatten die vielen NWOBHM Bands das Glück, dass es den britischen Soldatensender BFBS gab, der einmal in der Woche Metal Scheiben präsentierte; vor allen Dingen in Deutschland.

Und alle Metal Anhänger klebten Mittwoch Abend an den Radios; denn Metal on TV oder eine breit aufgestellte Print Szene gab es noch nicht.

Und bei BFBS tauchte auch der ein oder andere Song von Hellanbach auf: „Let’s Get This Show On The Road“ war einer, den ich damals gleich auf Tape bannte, aber dummerweise nie herausbekam, um welchen Künstler es sich handelte: bei Bands wie Stampede, Diamond Head, Blitzkrieg und vielen anderen sah es ähnlich aus, während sich neue Perlen wie Metallica oder Anthrax durch verstärktes Airplay im Kopf festsetzten.

Kommen wir zurück zu Hellanbach: Die Musik ist nicht wirklich etwas Besonderes – in der heutigen Zeit.

In den Achtzigern allerdings ein Stück metallischer Zeitgeschichte. Das oben erwähnte „Let’s Get This Show On The Road“, die speedigen “All Systems Go” oder “Out To Get You” zeigen, was damals angesagt, aber viel wichtiger, musikalisch machbar war.

Und was Flotsam & Jetsam 1988 machten, hatten ihnen Hellanbach voraus: sie coverten bereits 1984 Elton Johns „Saturday Nights Alright for Fighting“.

Dass Hellanbach wirklich nur in Insiderkreisen bekannt ist, schmerzt wohl niemanden mehr, als die Band selbst.

Die Band hat sich irgendwann 1985 aufgelöst und macht auch meines Wissens aktuell auch keine Anstalten einer Reunion.

Wer aber den Geist der Achtziger kennenlernen möchte, sollte ruhig bei „The Big H The Hellanbach Anthology“ zugreifen. Beide regulären Veröffentlichungen wurden mit einigen Bonussongs aufgepimpt, so dass man mit dieser Anthology alles haben dürfte, was Hellanbach jemals prodoziert haben.

Hellanbach hätten eigentlich das Potential gehabt, sich weiter nach vorne zu kämpfen; woran es letztendlich gescheitert ist? Keine Ahnung….

 

Tracklist:

CD1

1.Out To Get You
2.Light Of The World
3.Let’s Get This Show On The Road
4.Nobody’s Fool
5.All The Way (60 Min + Version)
6.All Systems Go 7.Dancin‘
8.Times Are Getting Harder
9.Look At Me
10.All Systems Go (Full Scale Emergency) [Alternate Version]
11.Maybe Tomorrow
12.Motivated By Desire
13.Taken By Surprise
14.Let’s Get This Show On The Road [Alternate Version]
15.Kick It Out

CD2

1.All The Way [Alternate Version]
2.Everybody Wants To Be A Cat
3.Beaten To The Bone
4.The Main Man
5.Nobody’s Fool [Alternate Version]
6.Bandit’s Run
7.S.P.G.C.
8.Saturday Nights Alright For Fighting
9.Panic State O.D. 
10.Daddy Dig Those Cats
11.When All Is Said And Done
 

 

 

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