Geschrieben von Jörg Schnebele
Band: Helloween
Album: Pink Bubbles Go Ape / Chameleon / Better Than Raw
Plattenfirma: Sanctuary Records (BMG)
Veröffentlichung: 18. November 2016 (Vinyl Wiederveröffentlichungen)
Die Sucht nach Vinyl greift immer mehr um sich; und so werden denn auch mehr und mehr alte Produktionen erneut auf dem guten alten Kohlenstoff-Produkt veröffentlicht.
Schallplattenspieler, die fast vom Markt verschwanden, tauchen nun wieder in heimischen Wohnzimmern auf und der Kult, eine Schallplatte zu hören, während man sich ausgiebig mit dem Cover, Linernotes und Fotos beschäftigt, kehrt zurück.
Auch aus dem Hause Helloween kommen nun nach und nach alte Produktionen remastered zurück in die Plattenläden.
„Pink Bubbles Go Ape“ aus dem Jahre 1991 ist das erste von drei Werken, welche mir aus 180 gsm Vinyl im aufwendigen Gatefold Cover vorliegt.
Die Spielzeit einer Schallplatte war und ist sehr begrenzt, will man die Musik auch in guter Qualität hören, und so waren 15 bis 17 Minuten pro Seite das Optimum.
Bei „Pink Bubbles Go Ape“ hat man es geschafft, die 11 Tracks auf eine Platte zu bekommen und so teilen sich die Songs folgendermaßen auf:
Seite 1:
- Pink Buble Go Ape
- Kids Of The Century
- Back On The Streets
- Number One
- Heavy Metal Hamsters
- Goin‘ Home
Seite 2:
- Someone’s Crying
- Mankind
- I’m Doin‘ Fine, Crazy Man
- The Chance
- Your Turn
„Pink Bubbles Go Ape“ gehört nicht unbedingt zu den stärksten Veröffentlichungen der Kürbisköpfe.
Mag dem Umstand geschuldet sein, dass Helloween zu dieser Zeit gerade einen längeren Rechtsstreit zwischen Noise Records und der EMI beendeten, der die Band zu einer längeren Zwangspause nötigte.
1993 folgte dann „Chameleon“, welches die Zerrissenheit der Band noch mehr verdeutlichte. „Chameleon“ ist sicherlich kein typisches Helloween Album, hat aber mit der damaligen Single Veröffentlichung „When The Sinner“ und der wunderschönen Ballade „Windmill“ zwei Stücke am Start, die wenigstens eingefleischte Helloween Fans gütig stimmten.
Die Vinyl Wiederveröffentlichung liegt mir als DoLP vor, denn eine Gesamtspielzeit von 71:26 ist nun mal nicht auf eine LP zu pressen, ohne den Sound negativ zu beeinflussen.
Somit sieht die Tracklist folgendermaßen aus:
Seite 1:
- First Time
- When The Sinner
- I Don’t Wanna Cry No More
Seite 2:
- Crazy Cat
- Giants
- Windmill
Seite 3:
- Revolution Now
- In TheNight
- Music
Seite 4:
- Step Out Of Hell
- I Believe
- Longing
Das dritte mir vorliegende Vinyl Schätzchen ist das 1998 erschienene „Better Than Raw“ Album, welches übrigens hiermit zum allerersten Mal auf Vinyl veröffentlicht wird.
Bei Helloween hatte sich so manches verändert: Andi Deris hatte schon seit einigen Jahren Michael Kiske ersetzt und am Schlagzeug saß Uli Kusch.
Die Rufe nach Kiske hatten so langsam abgenommen; für Ani Deris mit Sicherheit kein leichtes Erbe, welches er angetreten hatte, aber er machte seinen Weg und ist nun ja auch bereits 22 Jahre das Vocal-Aushängeschild.
Gerade nach dem Einstieg von Deris hatte man das Gefühl, dass Helloween etwas orientierungslos komponierten: auf der einen Seite die Helloween Trademaks wahren, auf der anderen Seite neue Wege beschreiten, vielleicht, um sich endlich von Hansen und Kiske Einflüssen freizuschwimmen.
So fiel dann auch „Better Than Raw“ um Längen ungeschliffener und härter aus, als man es von den Kürbisköpfen gewohnt war. Bestes Beispiel „Push“.
Gott sei Dank wurde aber auch auf die eingängigen Gesangsmelodien nicht gänzlich verzichtet und mit einem Abstand von 18 Jahren wird mir selber erst so richtig bewusst, dass „Better Than Raw“ vielleicht von vielen zu Unrecht unterbewertet wurde.
Auch dieses Stückchen deutscher Musikgeschichte liegt mir nun als DoLP vor:
Seite 1:
- Deliberately Limited
- Push
- Falling Higher
Seite 2:
- Hey Lord!
- Don’t Spit On My Mind
- Revelation
Seite 3:
- Time
- I Can
- A Handful Of Pain
Seite 4:
- Lavdate Dominvm
- Back On The Ground
- Midnight Sun
Mit diesen drei Vinyl Wiederveröffentlichungen hat man einen Griff in eine kleine Schatztruhe getan; es bleibt zu hoffen, dass auch die anderen Outputs der Kürbisköpfe folgen werden.
Musik als MP3 oder von CD zu hören ist eine Sache: Musik-Kultur beginnt mit dem Genuss von Vinyl.
Deshalb sage ich auch hier: alles richtig gemacht und – wie gesagt – mehr davon!!
Mehr Infos:
https://www.facebook.com/helloweenofficial/?fref=ts