Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Hell’s Guardian
Album: As Above So Below
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 14.09.2018
2018 hat zwar bereits vor einigen Tagen die Biege gemacht, die musikalischen Nachwehen reichen aber noch bis ins neue Jahr. Jüngst eingetrudelt ist das bereits im September vergangenen Jahres veröffentlichte zweite vollständige Album der Melodic Deather HELL’S GUARDIAN. Die in Brescia, Italien beheimatete Band wurde 2009 von den Brüdern Freddie und Dylan Formis gegründet und machte nach Vervollständigung des Lineups ein Jahr später mit einem selbst betitelten Demo erstmals auf sich aufmerksam. Vier Jahre später brachte die Truppe dann ihr Debüt „Follow Your Hate“ unters Metal-Volk, gefolgt von der EP „Ex Adversis Resurgo“ ein Jahr später. Mittlerweile können die Südländer auf reichlich Live-Erfahrung zurückgreifen, die sie bei Auftritten mit Sabaton, Amorphis, Children Of Bodom und Temperance gesammelt haben.
Album Nummer zwei setzt den Weg fort, den die Band vier Jahre zuvor bereits eingeschlagen hat: Songs, die eine gewisse Aggressivität und Energie ausstrahlen, gepaart mit einem erstklassigen Gespür für eingängige Melodien, ohne jedoch in irgendeiner Form anbiedernd zu wirken. Symphonische Elemente, wie sie bei manchen Bands dieses Genres Einzug halten und zuweilen auch dominieren, sind hier allenfalls nur in Nuancen vorhanden. Gesanglich wird überwiegend die grobe Keule geschwungen, jedoch mischt sich vor allem in den melodischen Refrains auch Klargesang in die von Growls dominierten Tracks, was für eine gewisse Abwechslung sorgt und die Stücke niemals langweilig werden lässt.
Ausfälle findet man hier keine, stattdessen reiht sich ein toller Song an den nächsten, beispielsweise das an Amorphis erinnernde „Blood Must Have Blood“, das epische „90 Days“ oder der Single Anwärter „I Rise Up“, lediglich „Lake Of Blood“ wirkt aufgrund seines nicht ganz so melodiösen Chorus ein wenig schroffer. Absolute Highlights sind der mit der genialsten Hookline des Albums ausgestattete Titeltrack sowie das von Adrienne Cowan (Seven Spires) und Marco Pastorino (Temperance) stimmlich veredelte, etwas getragenere „My Guide My Hunger“, bei dem vor allem die unterschiedlichen Gesangsstile die Nummer prägen und hervorheben. Abgerundet wird der Longplayer durch eine kraftvolle und ausgewogene Produktion, die sich problemlos mit der internationalen Konkurrenz messen kann.
Obwohl ich musikalisch nicht unbedingt im Melodic Death Bereich zuhause bin, hat mich „As Above So Below“ rundum überzeugt. Für Genre-Fans kann daher von meiner Seite eine uneingeschränkte Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Bleibt zu hoffen, dass die Scheibe auch die Anerkennung bekommt, die sie verdient.
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
01. Over The Line (Instrumental)
02. Crystal Door
03. As Above So Below
04. Blood Must Have Blood
05. Waiting… For Nothing (Instrumental)
06. 90 Days
07. Lake Of Blood
08. Jester Smile
09. My Guide My Hunger (feat. Adrienne Cowan & Marco Pastorino)
10. I Rise Up
11. Colorful Dreams (feat. Ark Nattlig Ulv)
Line Up:
Cesare Damiolini: Gesang, Gitarre
Claudio Cor: Bass
Freddie Formis: Gitarre
Dylan Formis: Drums
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