Helms Deep – Treacherous Ways

© Helms Deep

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Helms Deep
Album: Treacherous Ways
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Nameless Grave Records
Veröffentlichung: 03.11.2023

Die Idee, eine Metal Band HELMS DEEP zu nennen, ist so neu nicht, denn befragt man die Encyclopaedia Metallum, so wird man einige Kandidaten dieses Namens finden. Doch gerade die aus Florida stammende Formation ist es Wert, einer genaueren Betrachtung zu unterziehen, denn auch wenn hier kein Tolkien-typischer Power Metal geboten wird, machen allein die Beteiligungen von zwei der drei Musiker neugierig. Neben dem mir bis dato unbekannten Sänger/Songwriter/Gitarristen Alex Sciortino tummeln sich mit Bassist John Gallagher und Drummer Mike Heller (beide Raven) zwei altgediente US Metal Recken im Line Up.

Dementsprechend braucht sich niemand ernsthaft wundern, wenn das Ergebnis stark nach 80er Metal klingt. Der flotte Opener „Fire Rain“ ist dabei quasi eine Symbiose aus US Metal aus besagtem goldenem Jahrzehnt sowie NWOBHM, ohne großen Firlefanz und direkt auf den Punkt, gekrönt von einer tollen Hookline. Der Titelsong ist kaum weniger energiegeladen und stimmlich erklimmt Alex Sciortino höchste Höhen. Was beim ersten Hören fast ein wenig wie ein Versuch klingt, einem gewissen Rob H. nachzueifern entpuppt sich leider an manchen Stellen wie eine gequälte Kopie Jon Oliva’s auf Savatages‘ ersten Alben.

Auch „Fight Or Flight“ lässt keine Zeit zum Verschnaufen, auch hier ist der Refrain durchaus gefällig wenngleich es hier am ehesten die Gitarrenmotive sind, die besonders hängen bleiben. „Medusa’s Requiem“ startet mit Akustik Gitarren und Chor-Gesang, wechselt jedoch bald wieder in den gewohnten Headbanging Modus, jedoch nicht ohne ein paar kurze ruhige Intermezzi einzuschieben. Irgendwie fühle ich mich ob des Einstiegs-Licks bei „Annihilation“ an eine ähnlich lautende kanadische Band erinnert, ansonsten ist der Track gewohnt speedig gehalten mit einem Chorus, der zu den besten des Albums gehört.

„Breaking The Seal“ pflügt im fröhlichen Galopp durchs Unterholz und in die Gehörgänge, „The Keep“ legt noch etwas an Geschwindigkeit zu ohne jedoch groß Eindruck zu schinden und das im Midtempo angesiedelte „Sorcery“ braucht zumindest ein paar Anläufe, um zu überzeugen. Mit „Mountains Of The Scorpion“ werden wieder speedigere Momente heraufbeschworen, die Nummer besticht vor allem durch ihre exquisiten Riffs und eine wohlfeine Hookline im Refrain. Auf „Headless Horseman“ bringt das Trio dann einige epische Momente mit ein, die den Song aus der Tracklist herausstechen lassen. Der Album-Closer „Serpent’s Eye“ legt sich über weitere Strecken noch mal ordentlich ins Zeug, überrascht dann im letzten Drittel mit einem verspielt-gedrosselten Part, ehe der Track mit halber Kraft über die Ziellinie tuckert und den guten Eindruck der ersten zwei Drittel nicht ganz bestätigten kann.

Insgesamt ist „Treacherous Ways“ ein Album vor allem für Traditionalisten und Nostalgiker. Auch wenn in Sachen Songwriting vielleicht noch Luft nach oben bleibt, so sind es vor allem die ganz hohen Screams, die für mich in weiten Teilen etwas des Guten zu viel sind und an dem sich möglicherweise die Geister scheiden werden. Reinhören kann aber keineswegs schaden!

Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracklist:

  1. Fire Rain
  2. Treacherous Ways
  3. Fight Or Flight
  4. Medusa’s Requiem
  5. Annihilation
  6. Breaking The Seal
  7. The Keep
  8. Sorcery
  9. Mountains Of The Scorpion
  10. Headless Horseman
  11. Serpent’s Eye

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Video zu „Treacherous Ways“

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