Herbstschatten – Abschaum

© Herbstschatten

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Herbstschatten
Album: Abschaum
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Boersma Records / Edel
Veröffentlichung: 02.10.2020

 

HERBSTSCHATTEN sind eine Hamburger Band die 2009 mit skandinavisch verankertem Black Metal mit Folkeinflüssen begann. 2013 erschien das Debüt „Liv Og Død“ auf das 2018 die EP „Bergtempel“ folgte. Schon damals war eine Neuausrichtung auszumachen. Weg vom klassisch, nordischen Black Metal hin zu mehr Offenheit. Was auch mit ein paar Besetzungswechseln einherging.

Nun erschien vor ein paar wenigen Wochen Album Nummer zwei via Boersma Records. Auf ABSCHAUM geht man den auf „Bergtempel“ eingeschlagenen Weg weiter, garniert den immer noch im Black Metal verwurzelten Sound auch mit orchestralen Noten und Synthesizer Sounds. Im Promoblättchen will man der Band auch Post Metal Einflüsse anhängen, die kann ich im besten Falle aber nur marginal entdecken.

Viel mehr gibt man sich experimentierfreudiger. Schon das Intro wirft Fragen auf, ein mehr oder weniger Spoken Word Track in deutscher als auch norwegischer Sprache, der etwas verwirrend daherkommt. Mit Seelenschrei fängt das Album dann richtig an. Recht rockig geht man zu Werke, trotz donnernden Drums und eisigen Black Metal Riffs. Und auch progressive Momente halten Einzug. Schon hier wird deutlich, ABSCHAUM wird abwechslungsreicher als noch das traditioneller ausgerichtete Debüt „Liv Og Død“.

Mit Der Kutscher kommt an dritter Stelle schon einer meiner Anspieltipps. Etwas traditioneller, schneller und rabiater prescht die Nummer voran. Wolfsgeheul inklusive. Dazwischen gibt es Gangshouts und breite Power Metal Riffs. Atmosphärisch dazu und mit leichter Epik und Klargesängen (die an Mönche erinnern) versehen, setzt sich das Stück schnell fest. Leider kann das Album im Gesamten nicht an dieser Qualität festhalten.

Allein Sonnenuntergang und die Schlussnummer Hingabe lassen noch mal ernsthaft aufhorchen. Die restlichen Songs sind per se nicht übel, nur für mein Befinden dann oft zu überfrachtet. Gletscherbestie ist so ein Beispiel. Allein das gepfiffene „Das Wandern ist des Müllers Lust“ am Ende… Das ist aber wie immer auch Geschmackssache. Musikalisch haben sich HERBSTSCHATTEN auf jeden Fall weiterentwickelt. Auch wenn ich „Liv Og Død“ zum größten Teil besser fand.

Jetzt hat die Band aber auf jeden Fall mehr Eigenständigkeit vorzuweisen. Mal gespannt ob man nun den eigenen Stil gefunden hat oder ob ABSCHAUM nur ein Zwischenschritt zu weiteren Veränderungen abgibt. Für’s erste nicht schlecht, aber da geht bestimmt noch mehr. Von HERBSTSCHATTEN werden wir bestimmt noch mehr hören in naher Zukunft.

von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten

 

Tracks:

01 – Endzeit
02 – Seelenschrei
03 – Der Kutscher
04 – Sonnenuntergang
05 – Flammen der Schuld
06 – Gletscherbestie
07 – Thron des Zorns
08 – Gabe
09 – Hingabe

 

Line-Up:

Stephan – Guitar
Michi – Guitar, Vocals
Alex – Bass
Nici – Drums

 

Weitere Infos:

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Bandcamp

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