Hexvessel – All tree

© Hexvessel

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Hexvessel
Album: All tree
Genre: Psychedelic Forest Folk
Plattenfirma: Secret Trees / Century Media
Veröffentlichung: 15.02.2019

 

Vor einigen Wochen hatten wir erst von ‚Suidakra‘ und ‚Wolcensmen‘ ebenfalls zwei Folk Alben unter der Lupe, deren Bandursprung eigentlich irgendwo im extremen Metal ist. So ist es dann auch bei HEXVESSEL, dessen Bandgründer, Mat „Kvohst“ McNerney (‚Grave Pleasures‘), von den britischen Inseln nach Finnland kam, um neben seiner Tätigkeit in diversen Black Metal Bands, mit HEXVESSEL ruhigen, wie er es selbst nennt, Psychedlic Forest Folk zu machen.

Seit 2009 widmet sich Kvohst nun heidnischem Folk, spirituellen Themen und Mutter Natur. ALL TREE ist nach den letzten beiden, eher „härter“ geprägten Alben, das vierte in HEXVESSEL’s Diskografie. In der guten dreiviertel Stunde geht es größtenteils sehr ruhig und gemächlich zu Werke, verstärkte Gitarren sind eher die Seltenheit.

SON OF THE SKY wartet gleich zu Beginn der Platte mit eben solchen Gitarren auf, überhaupt ist dieser Song einer der wenigen mit mehr Dynamik und nicht ganz so trostlos wie zum Beispiel das folgende OLD TREE. Hier werde ich zum ersten Mal an Bands wie ‚Simon & Garfunkel‘ oder ‚Crosby, Stills, Nash and Young‘ erinnert, großartige Musiker und Folksong-Schreiber.

Völlig ruhig und entspannend; noch entspannender und ich würde einschlafen. OLD TREE wird geprägt von der sanften, klaren Stimme, die größtenteils nur der Akustikgitarre begleitet wird. Ebenso taucht auch mal eine weinerlich klingende Violine auf. CHANGELING agiert mit etwas mehr Tempo, bleibt ansonsten dem Vorgänger treu. Erst mit ANCIENT ASTRONAUT kommt wieder so etwas wie Leben in die Sache. Schon beinahe dynamisch erscheinen mir die dreieinhalb Minuten. Ich könnte fast sagen, der Song gefällt mir sogar. Eher moderner Folk Rock amerikanischer Prägung.

VISIONS OF A.O.S. und A SYLVYN SIGN treten dann ordentlich auf die Bremse und ich gerate erneut in Versuchung abzuschweifen. Dafür ist WILDERNESS SPIRIT wieder ein Song, der lebhaft klingt, ja beinahe schon fröhlich, wie Tanzmusik für mittelalterliche Hochzeiten. Und so wechselt sich das immer wieder ab. Nur am Schluss, mit CLOSING CIRCLES, da wird es noch mal richtig schwermütig. Einem Trauermarsch gleich drücken einem die schweren Klaviertöne aufs Gemüt, dazu wieder die traurigen Violinen und der Gesang tut sein übriges.

ALL TREE ist wahrlich kein Album um sich für den momentanen Faschings-Overkill in Stimmung zu bringen. HEXVESSEL bedienen eher Fans der ruhigen, nachdenklichen, aber auch romantischen und melancholischen Töne. Für einsame Stunden zu zweit oder als gedämpfte Hintergrundmusik bestens geeignet, im Auto möchte ich so was aber nicht hören.

von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Blessing (0:24)
02 – Son Of The Sky (4:57)
03 – Old Tree (3:30)
04 – Changeling (4:05)
05 – Ancient Astronaut (3:34)
06 – Visions Of A.O.S. (1:45)
07 – A Sylvan Sign (6:27)
08 – Wilderness Spirit (4:20)
09 – Otherworld Envoy (3:11)
10 – Birthmark (4:30)
11 – Journey To Carnac (2:01)
12 – Liminal Night (3:34)
13 – Closing Circles (3:41)

 

Line-Up:

Mathew Kvohst McNerney – Vocals
Andrew McIvor – Acoustic guitars
Kimmo Helén – Piano, Keys, Viola, Bass guitar
Jukka Rämänen – Drums, Percussion, Bass guitar
Jesse Heikkinen – Lead guitar, Acoustic guitars & 12-string guitars
Antti Haapapuro – Sound effects, field recordings, master of
ceremonies
Marja Konttinen – Vocals, percussion

With:

Daniel Pioro – Violin
Dirk Campbell – Flutes, Duduk

 

Weitere Infos:

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