Holly Would Surrender – Wish You Were Bread (EP)

© Holly Would Surrender

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Holly Would Surrender
Album: Wish You Were Bread (EP)
Genre: Pop Punk
Plattenfirma: White Russian Records
Veröffentlichung: 24. Mai 2019

Brot? Ernsthaft? Nun gut, ich hab ja nichts gegen die Produkte deutscher Bäckerkunst, im Gegenteil, hatte aber bei einer Pop Punk Band eher Fast Food-Analogien erwartet. Aber für’s Wortspiel kann man ja durchaus mal zur altgedienten Stullen-Basis greifen. Wobei „Wish You Were Bread“ als Steigerung der altbekannten Vergleiche von Intelligenz und Toastbrot durchaus einen kreativen Faktor aufweist.

Diesen Faktor lebt die Band aus Hamburg jetzt schon über 9 Jahre aus, hat neben diversen Releases schon verdammt viele Live-Shows auf dem Buckel und natürlich die diversen Ups und Downs des Band-Lebens durchgemacht. So mussten im letzten Jahr zwei neue Mitglieder gefunden werden, aber auch davon haben sich Holly Would Surrender nicht dauerhaft zurückwerfen lassen. Nachdem sie ihre Bühnentaufe schon längst hinter sich haben, gibt’s die beiden Neulinge nun auch auf Tonträger zu hören und zwar gleich fünffach auf der neuen EP der Pop Punk Jungs.

Mit der Genre-Zuordnung ist auch schon viel darüber gesagt, was Holly Would Surrender sind – und was eben nicht. Denn auch wenn es in ihrer Historie immer wieder Songs mit ernstem Inhalt gibt, so ist die musikalische Ausdrucksweise doch immer locker-punkig und unterhaltsam – Pop Punk halt. Naturgemäß sind die Ausdrucksmöglichkeiten begrenzt, die Kunst ist es, das Ganze auf interessante Art und abwechslungsreiche Weise zusammenzubauen und darin die Vier ganz gut. Entsprechend kurzweilig geht die neue EP auch ins Ohr.

Den Opener „What We Do Now“ gabs vorab schon als erste Kostprobe. Wem diese geschmeckt hat, bekommt als nächsten Gang nen fetten Ohrwurm serviert. Bei „Centerfold“ schalten Holly Would Surrender tempomäßig nen Gang nach oben und präsentieren ihren neuen Live-Hit, denn dazu wird es diese Nummer definitiv bringen. Ich hör schon den ganzen Laden rhythmisch mitklatschen und den Refrain mitbrüllen, bei dem das Tempo immer nochmal etwas anzieht. Anschließend wird es stilistisch dann richtig amerikanisch und das Feature von The Bottom Line Fronter Cal Amies bringt noch ein bisschen angelsächsisches Flair mit rein und macht aus der Nummer ne echte Hymne, die Mut zum Neuanfang an. Natürlich inklusive passender Mitsing-Momente fürs Publikum

„Turn It Up“ geht anschließend in eine ähnliche Richtung, wenn auch nicht ganz so mitreißend wie sein Vorgänger, macht mit seinem Wechsel aus treibenden Rhythmus-Geflecht und lockerer Gitarrenmelodie aber trotzdem Spaß. Abgerundet wird die neue EP dann mit dem letzten Track „When I’m Alone“, der sich seinen Mitbewohner anpasst und die typischen Riff- und Rhythmusstrukturen kurzweilig zusammenbaut.

Holly Would Surrender melden sich hier passend zum hoffentlich bald auch wettermäßig startenden Sommer mit einer kurzweiligen EP zurück, die den passenden Soundtrack für Partys am Baggersee oder noch besser für den Zeltplatz bei diversen Festivals bietet. Pop Punk nach amerikanischem Vorbild, der keine hochkomplexen Ansprüche stellt, sondern einfach unterhält und Spaß macht. Hier muss man nicht lange rumgrübeln, sondern kann einfach abfeiern. Ich hätte mir das Ganze in der Produktion noch etwas knackiger und konturierter gewünscht, aber auch so kann man sich „Wish You Were Bread“ problemlos in Dauerschleife anhören, um das Laune-Level oben zu halten. 

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. What We Do Now
02. Centerfold
03. Throw It Away (feat. Callum Amies)
04. Turn It Up
05. When I’m Alone

Line-up:
Ole Baumert – Gesang / Gitarre
Adrian Peters – Bass
Andrew Klassen – Schlagzeug
Felix Klostermann – Gitarre

Weitere Infos:
Holly Would Surrender bei Facebook
Website von Holly Would Surrender
Holly Would Surrender bei Instagram

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