Hopelezz – Stories Of A War Long Forgotten

© Hopelezz

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Hopelezz
Album: Stories Of A War Long Forgotten
Genre: Modern (Thrash) Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24. August 2018

Auch wenn die Jungs von Hopelezz ihren Stil selber als Modern Thrash Metal bezeichnen, weigere ich mich ehrlich gesagt, ihnen irgendwelche Thrash-Elemente zu bescheinigen. Einleuchtender Grund dafür: ich würde sonst in einem Paradoxon feststecken, denn ich mag keinen Thrash-Metal. Aber ich mag „Stories Of A War Long Forgotten“, das neue Album der Formation aus dem Bergischen Land. Da sich im Sound der Band aber dermaßen viele Facetten vereinen, kommen hier auch Freunde des Modern Metal, des modernen Power Metal und ähnlicher Dinge auf ihrer Kosten. 

Seit 2009 sind Hopelezz aktiv und legen mit „Stories Of A War Long Forgotten“ ihr drittes Studioalbum vor. Wie der Titel schon nahelegt, handelt es sich hierbei um ein Konzeptalbum. Ebenso eine Premiere im Hause Hopelezz wie die beiden deutschsprachigen Songs am Anfang und Ende der Scheibe. Erzählt wird die Geschichte des eigentlich längst vergessenen Krieges, der als Strafe für dieses Vergessen über die Menschheit hereinbricht und uns für unsere Verfehlungen bestraft, mal als Bericht des Einzelnen, mal aus der persönlichen Sicht des personifizierten Krieges ( was wäre eine gute Geschichte auch ohne Allegorie), mal als abstrakte Schlacht zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle. 

Eröffnet wird das Album mit „Ich Bin Krieg“, in dem sich der Protagonist zuerst mit einschmeichelnder Stimme vorstellt, bevor er dann seinen wahren Charakter zeigt und seine Geschichte mit kraftvollen Shouts erzählt, instrumental eindringlich-dramatisch im unteren Tempo-Bereich und mit entsprechend hartem und kurzem Riff-Motiv untermalt. „The Beast“ kombiniert Speed Metal Attacken mit modernen Rhythmus-Figuren und nicht zu ausufernden Melodie-Elementen, außer natürlich beim Gitarren-Solo. Dazu Gesang im Spektrum von clean bis guttural, ein Song der die volle Bandbreite des modernen Metalsounds abdeckt. Der Titeltrack ist durchgehend eine Hoch-Tempo-Nummer, die den Hörer vor sich hertreibt und rhythmusdominierte Strophen mit melodischem Mitsing-Refrain kombiniert.

Das erste Mal so richtig thrashig wird’s bei „Let Their Cities Burn“, zumindest in den Strophen, denn im Refrain versteht der Song es erneut, mit eingängiger Melodie und Klargesang mitzureissen. Das anschließende „Through Hell“ bietet anfangs balladigen Töne an – und ich höre begeistert zu, denn die Kombination aus emotionalem Klargesang und schlichter Akustik-Begleitung zieht einen in den Bann bevor der Song sich zu einem kraftvollen, eindrücklichen Stück wandelt, mit intensiver, dichtgewobener Instrumentalarbeit, die das faszinierende Grundgerüst des Songs bildet. Auf das Bonnie Tyler Cover „Holding Out For A Hero“ hätte ich persönlich, mal wieder, verzichten können. Klingt zwar nicht schlimm, aber mit ihren eigenen Songs klingen Hopelezz eindeutig besser. Zur Versöhnung gibt es als Outro die Geschichte „Vom Letzten Tag“ welches eine beeindruckende Erzählung stilecht beendet.

„Stories Of A War Long Forgotten“ hat mich definitiv überrascht – und das durchweg positiv. Wer modernen Metal hört, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei, wenn er weiss, was gut für seine Ohren ist. Macht Spaß, reisst mit, gefällt. Die Jungs hab ich ab sofort auf dem Zettel, soviel ist klar. 

 

Trackliste:
01. Ich Bin Krieg (Intro)
02. War Against War
03. The Beast
04. The Only Way
05. War Long Forgotten
06. Let Their Cities Burn
07. Through Hell
08. What You Deserve
09. A Prayer For Better Days
10. This Must Not Be The End
11. Holding Out For A Hero (Bonnie Tyler Cover)
12. Vom Letzten Tag

Line-up:
Adrian Vorgerd – Vocals,Gitarren
Dennis Ehlen – Gitarren
Marcel Krüger – Bass
Nik Gaidel – Drums

Weitere Infos:
Hopelezz bei Facebook
Website von Hopelezz

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