Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Howling Giant
Album: Glass Future
Genre: Heavy Psych
Plattenfirma: Magnetic Eye Records
Veröffentlichung: 27.10.2023
Gut vier Jahre nach ihrem Debütalbum sind Howling Giant endlich zurück. Und sie schicken sich an, den Heavy-Psych-Tron den ihren zu machen. Dieser ist nämlich seit den Siebzigern unbesetzt, denn die Genre-Könige hielten alle nicht besonders lange durch: High Tide verschwanden nach zwei Alben in zwei Jahren in der Versenkung, Sir Lord Baltimore genauso und T2, deren Song “In Circles” als Nukleus des Heavy Psych gelten darf, waren schon nach einem Album wieder weg.
Howling Giant machen Musik im Sinne von T2: Sanft-psychedelische, fast schon himmlisch anmutende Vocals, metallische Gitarren, treibende Bässe, wildes Schlagzeugspiel. Wobei das Trio aus Nashville in Sachen Härte und Heaviness das Orginal natürlich um Längen übertrifft. Aber eines sei an dieser Stelle betont: So viele Worshipper es von Bands wie Black Sabbath und anderen dieser Tage gibt, bei Howling Giant kann nicht von (T2-)Worship die Rede sein. Die Band ist hörbar beeinflusst, ja, aber sie macht ihr eigenes Ding, sie klingt nach sich selbst. Und das macht sie künstlerisch relevant.
Zur Sache: “Glass Future” ist ein Quell an spielerischer Frische, ein musikalischer Jungbrunnen. Am Werk ist eine Band, die dem Begriff “Heavy Psych” endlich wieder eine echte Bedeutung gibt, die dabei auch vor vor Doublebass-Drums und Blastbeats nicht zurückschreckt. Doch trotz dieser teils heftigen Stilmittel kann man zum ethärischen Gesang in Richtung Himmel blicken und gedanklich davonschweben.
Kurzum: “Glass Future” ist ein Album, das die Welt braucht. Meine Welt jedenfalls. Und deshalb gibt’s von mir 9 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracklist:
01 Hourglass
02 Siren Song
03 Aluminium Crown
04 Hawk in a Hurricane
05 First Blood of Melchor
06 Glass Future
07 Tempest, and the Liar’s Gateway
08 Sunken City
09 Juggernaut
10 There’s Time Now