Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Hunter
Album: Rebel Angels Rise
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Indepoendent
Veröffentlichung: 02.09.2023
Bands mit dem Namen HUNTER gibt es nicht wenige, u.a. eine in den 80er Jahren gegründete Formation aus Mannheim, für deren letzten Output sich unser Bernd vor zwei Jahren recht begeistern konnte. Das hier vorliegende Album „Rebel Angels Rise“ stammt von der belgischen „Ausgabe“ von HUNTER. Dahinter verbergen sich fünf Musiker, die sich 2016 zusammengeschlossen haben, um Heavy Metal im traditionellen Sinne des Wortes zu kreieren, nachdem sie zuvor 20 Jahre in verschiedenen Bands wie Crusader, Monster Joe und Megasonic zusammengespielt haben.
An der Ankündigung, dass die Belgier hier klassischen Metal servieren, dürfte spätestens nach dem Opener „Wicked“ keinerlei Zweifel mehr bestehen. Der energiegeladene Song erinnert nicht nur musikalisch an Priest, auch gesanglich lassen sich gewisse Parallelen ziehen, soweit man in Frontmann David Walgrave so etwas wie Rob Halfords garstigen kleinen Bruder sieht. Ist der Einstieg noch kurz und knackig geraten, gibt sich „The Forge“ schon deutlich abwechslungsreicher, denn hier pendeln HUNTER zwischen Midtempo Banger und epischen Momenten, bei denen mir unweigerlich Maiden in den Sinn kommen, auch wenn sich ein Vergleich der Sänger hier verbietet.
Der Titeltrack lässt es zunächst etwas gemäßigter angehen und tendiert eher in Richtung rockigere Gefilde, jedoch spätestens ab der Hälfte des Songs fährt insbesondere die Saitenfraktion immer mal die Krallen aus, was die Qualität des Stücks nachhaltig anhebt. „Requiem“ beginnt mit akustischen Klängen und harmonischem Gesang, doch während man noch an einen „Bard’s Song“ ähnlichen Track denkt, entwickelt sich die Nummer zu einem amtlichen Banger, wenngleich die Hookline vielleicht nicht ganz so prägnant ausgefallen ist wie der Beginn der Scheibe.
„The Knight Of The Black Rose, Part 2“ gibt sich vier Minuten lang Mühe, über wechselnde Stimmungen die Spannung aufrecht zu halten, vermag dieses Vorhaben aber letztlich nicht zum Erfolg zu führen. „Suffocate“ hingegen lässt das (Metal) Biest wieder von der Leine, der Song ist auch rifftechnisch weitaus knurriger als zuvor, was nicht zuletzt durch die im Refrain eingestreuten Growls unterstrichen wird. „Morior Invictus“ ist ein weiterer pumpender Rocker, der trotz vielversprechender Ansätze (melodischer Mittelpart) leider ein wenig eintönig wirkt. Als Bonus Track haben die Belgier mit „Dominion MMXXIII“ den Opener des Debüts nochmals neu eingespielt. Der Song startet doomig untermalt mit einer gesprochenen Einleitung, wandelt sich dann zu einem veritablen Metal Track mit ansprechendem Chorus, eher dieser im letzten Viertel nochmals kurzzeitig in seine schleppende Ausgangsstimmung zurückkehrt, nur um sich dann nochmals bis zum Ende aufzubäumen.
Auch wenn HUNTER in Sachen Griffigkeit sicherlich noch Luft nach oben haben, ist „Rebel Angels Rise“ ein durchaus beachtenswertes Album geworden, das Fans der NWOBHM sicherlich ansprechen dürfte.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Wicked
- The Forge
- Rebel Angels Rise
- Requiem
- The Knight Of The Black Rose, Part 2
- Suffocate
- Morior Invictus
- Dominion MMXXIII
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