I Am Revenge – Violencer

© I Am Revenge

Geschrieben von Katja Maeting
Band: I Am Revenge
Album: Violencer
Genre: Modern Hardcore/Downtempo
Plattenfirma: BDHW Records
Veröffentlichung: 07. September 2018

Ich bin ja manchmal risikofreudig und habe mir „Violencer“ daher nach einer etwas kurzen Nacht reingezogen. Ergebnis: Der Rest-Alkohol war nach etwa 30 Sekunden aus dem System gefegt. So gekonnt hat mich selten jemand wachgebrüllt wie I Am Revenge-Frontmann Okan beim Titeltrack des neuen Albums der Formation aus Hamburg.

Seit ihrer Gründung 2010 liefern I Am Revenge regelmäßig ab und somit ist „Violencer“ schon das vierte Album der Jungs. Mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Hardcore und Beatdown eliminieren die Fünf gekonnt das Stumpfheitsrisiko aus ihrem Sound ohne an Härte zu verlieren. Somit ist Abwechslung und Unterscheidbarkeit der einzelnen Tracks garantiert, woran es bei anderen Bands leider manchmal krankt. Und für den Extra-Spaßfaktor gibt es auch reichlich Gäste auf die Ohren, die nochmal richtig Bock machen.

Beim Opener und Titeltrack „Violencer“ teilt Frontmann Okan noch alleine die Arschtritt-Vocals aus und hat dabei die Instrumenten-Gang mit breiten Schultern hinter sich hat. Der Song jagt Vollgas voran und holt nur in einzelnen Strophen mal kurz Luft in Form von Breakdown-Andeutungen, bevor es wieder schnell und heftig auf die Ohren gibt und im letzten Drittel der Beatdown-Einfluss ausgepackt wird. Dieser wird beim nachfolgenden „No Alternative“ erheblich breiter ausgelebt und bietet so eine interessante Grundlage für das stimmliche Wechselspiel zwischen Frontmann Okan und Malevolence-Stimme Alex Taylor.

Noch interessanter wird das Ganze beim facettenreich gestalteten „Done“, welches klassische Breakdown-Strukturen mit fast melodischen Gitarren-Momenten und Solo-Läufen der Rhythmus-Fraktion kombiniert und dazu fette Growls von Kevin Petersen (Acranius) serviert. „Spite“ zeigt I Am Revenge dann wieder im Hardcore-Modus und prügelt kräftig rein. Hier ist Kondition gefragt. Während die Instrumente einfach brutal vorantreiben, setzen die abwechslungsreich ausgestalteten Shouts hier die stilprägenden Momente des Songs.

Wer Bands bevorzugt, die sich genre-übergreifend ihren Stil aufbauen, sollte das neue Album von I Am Revenge mal testen, wobei hier die Hardcore-Freunde noch mehr auf ihre Kosten kommen als pure Beatdown-Anhänger. Auch wenn wahrscheinlich nicht alle elf Songs den eigenen Geschmack treffen werden, macht „Violencer“ schon allein wegen seiner Abwechslung und der Nutzung der Möglichkeiten, die dieser Genre-Mix bietet, Spaß, wenn man Musik bevorzugt, die die Boxen in den Ausdauertest schickt. 

Trackliste:
01. Violencer
02. No Alternative (Feat. Alex Malevolence)
03. Lost
04. Cold World
05. Disgust
06. Done (Feat. Kevin Acranius)
07. Truth Of War
08. Spite
09. Filthy Human
10. Self Deception
11. Tough Ain’t Enough (Feat. Jay Harm/Shelter, Simon Nothings Left)

Line-up:
Okan – Vocals
Gabriel – Guitar
Pascal – Guitar
Jonas – Bass
Bertrand – Drums

Weitere Infos:
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