Geschrieben von Marco Gräff
Band: I am the Night
Album: While the Gods are sleeping
Genre: 90s Melodic Black Metal
Plattenfirma: Svart Records
Veröffentlichung: 06.05.2022
Schnell ist man geneigt, die neue Band I AM THE NIGHT als finnische Supergroup abzustempeln. Besteht das Quartett doch aus Markus Vanhala (Insomium, Omnium Gatherum), Janne Markkanen (Ex-Omnium Gatherum), Waltteri Väyrynen (Paradise Lost) und Sänger Okko Solanterä (Horizon Ignited). Aber anders als in deren aktuellen Bands, spielen I AM THE NIGHT episch melodischen Black Metal der guten 1990er Schule.
Besonders ‚Emperor‘ kommen einem immer wieder in den Sinn, hier und da auch ‚Dissection‘. Hartgesottene Trve Black Metal Jünger werden sofort abwinken. Doch was das Quartett hier abliefert, ist schon geil. Ja, es klingt nie wirklich innovativ. Aber muss es das immer? Wenn die Songs ein solches Niveau haben, warum auch nicht? Man höre sich die erste Single der Band an, die bereits vor einem Jahr erschienen ist; Hear me o‘ unmaker. Hätte ohne Probleme auf „The nightside eclipse“ Platz gefunden. Auch Dawnbearer klingt wie aus jener Zeit. Aber das alles ganz bewusst.
„Unser Debütalbum, das Ergebnis einer Sehnsucht nach uralter Dunkelheit, entpuppte sich als genau die Zeitkapsel, die wir uns gewünscht hatten, weit entfernt von modernem Metal. Ich habe selten etwas Interessantes im Black Metal der Post Neunziger gefunden. Das wollten wir auf eine Underground-Weise realisieren, die sich passend zur Musik anfühlte.“ so Gitarrist Markus Vanhala.
Und genau das bietet WHILE THE GODS ARE SLEEPING. Straighten 90s Black Metal ohne viele Umschweife. Aber dennoch mit viel Keyboards und düsteren, epischen Melodien. Hört man Ode to the nightsky, ist es eine Hommage an ‚Dissection‘ und ‚Emperor‘ zugleich. Und wenn man mal genauer hinhört, kommen einem die Comic Schwarzwurzler ‚Belzebubs‘ in den Sinn. Und denen sagt man ja auch eine Nähe zu ‚Insomnium‘ nach. Zufall?
Man kann es drehen und wenden wie man will. I AM THE NIGHT sind gut in dem was sie tun. Musikalisch auf höchstem Niveau, machen die knapp 40 Minuten derart Spaß, dass man eigentlich gar nicht aufhören mag, dieses Debüt zu hören. Besonders zu erwähnen wäre da auch die Nummer The owl. Es macht einfach Bock diesen vier Finnen zuzuhören. Ob das nun kreativ ist oder nicht. Es ist geil. Punkt.
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
01 – While the Gods are sleeping…
02 – Hear me o‘ unmaker
03 – Dawnbearer
04 – Ode to the nightsky
05 – I am the night
06 – The owl
07 – Among the unseen ones
08 – Holocaust of the Angels
Line Up:
Vanhala – guitar, synth
Markkanen – bass
Väyrynen – drums
Solanterä – vocals
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