von Mathias Keiber
Band: Ice War
Album: Sacred Land
Genre: Traditional Doom Metal
Label: Fighter Records
Veröffentlichung: 18. Mai 2021
Man stelle sich vor, eine richtig bekannte Speed-Metal-Band spielte von einem aufs nächste Album plötzlich Doom. In etwa so: Hätten Accept erst „Fast as a Shark“ aufgenommen und wären danach mit „Epicus Doomicus Metallicus“ von Candlemass um die Ecke gekommen. Das Geschrei wäre lauter gewesen als beide genannten Bands zusammen. Letztendlich besteht ja ein weder kleiner, noch feiner Unterschied zwischen Speed und Doom.
Ice War sind keine richtig bekannte Speed-Metal-Band (im Grunde genommen sind sie noch nicht mal eine Band, sondern das Ein-Mann-Projekt des kanadischen Metal-Maniacs Joe Capitalicide), aber die tempomäßige Diskrepanz, die zwischen „Defender, Destroyer“ und „Sacred Land‚ liegt, ist frappierend: Während der Vorgänger von geradezu irrwitziger Geschwindigkeit geprägt war, bewegt sich das aktuelle Album in seinen schnellsten Momenten im Mid-Tempo-Bereich. Gibt es deswegen Geschrei? Nope. Denn im Underground ist alles erlaubt.
Singen – im Sinne von: Töne treffen – kann Herr Kapitalizid zwar nach wie vor nicht, aber das ist im Endeffekt scheißegal, vielleicht sogar besser so. Deshalb: In jedem Ton, den er nicht trifft, steckt hundertprozentiger Enthusiasmus! So wie überhaupt das ganze Album hörbar gewordener Enthusiasmus ist. Obendrein hat der gute Mann mit „So Far Away“ sogar einen echten Ohrwurm hinbekommen und mit „Slay the Beast“ auch noch eine echte Hymne als Rausschmeißer.
„Sacred Land“ macht richtig Spaß und dafür gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten.
Songs
1. Sacred Land
2. Crystal Mirror
3. Nuclear Gods
4. So Far Away
5. Black Horse
6. Blood and Flames
7. Slay the Beast
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