Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Ignition
Album: Vengeance
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Doc Gator Records
Veröffentlichung: 15.09.2023
IGNITION ist eine weitere dieser Bands, die eigentlich in mein Beuteschema fallen sollten, schon einmal in unserem Magazin reviewed wurden, aber dennoch aus unerfindlichen Gründen von mir unentdeckt geblieben sind. Dabei ist die aus Duisburg stammende Truppe bereits seit 2014 aktiv und hat laut Promo bereits zwei von der Fachpresse abgefeierte Alben (sowie eine EP) veröffentlicht.
Dass die Band angeblich gerne mit Bands wie Blind Guardian oder Trivium verglichen wird, vermag ich nach dem Konsum von “Vengeance”, so der Titel von Album Nummer drei, zumindest in Bezug auf Letztgenannte nur bedingt nachzuvollziehen. Was IGNITION hier abliefern, ist feinster Power Metal, der hier und da mal mit kurzen Thrash Anleihen garniert wird. Wenn man denn Vergleiche heranziehen wollte – wovon ich als Rezensent nur allzu gerne Gebrauch mache – dann wären dies neben den erwähnten Krefelder Urgesteinen sicherlich auch Iced Earth.
So erinnert der ungestüme Auftakt “Ignite The Fire” mit seinem starken Chorus an die ersten Guardian Alben, auch wenn diese – soweit ich mich erinnern kann – nicht für Backing Gang Shouts bekannt sind. “The Wounds That Cause The Pain” geht zwar nicht ganz so rasant zu Werke wie der Opener, ansonsten steht die Power Metal Hymne seinem Vorgänger qualitativ in nichts nach. “Adrenaline” gehört zu den Songs, die nicht unbedingt zu den offensichtlichen Hits zählen, sondern deren Klasse sich erst nach einigen Durchläufen so richtig offenbart.
“Beastmode” macht seinem Namen alle Ehre und ist ein richtiges Beast im positiven Sinne, die Nummer pendelt zwischen schweren, eher schleppenden Riffs und schnelleren Passagen bis hin zu einem thrashigen Solo Ausflug im Mittelteil und dürfte dank seiner unwiderstehlichen Hookline ein heißer Anwärter auf eine Dauerrotation sein. Nach dem abermals in Guardian Gefilden schippernden “Kingdom Of Lies” folgt mit “A New Dawn” ein Song, der aufgrund seiner etwas gemäßigteren Spielart nicht von ungefähr Richtung Iced Earth (“Melancholy”) schielt.
Gleiches gilt im Prinzip auch für “Betrayal”, nur dass IGNITION hier das Gaspedal wieder ordentlich durchtreten, ohne jedoch eine ohrwurmartige Melodielinie zu vernachlässigen. “We Were The Shieldwall” startet mit einer Megadeth-artigen Einleitung – und später im Solo Part kurzzeitig fortgeführt wird -, ehe der Song zwischen Mid- und Uptempo Passagen fortfährt und in einem abermals mit Gangshouts unterlegten Chorus mündet. Der wohl nur auf CD enthaltene Track “The Funeral” fällt mit seinem Schunkel-Rhythmus ein wenig aus dem Rahmen, doch das finale “The Final Hour” rückt die Dinge wieder ins richtige Licht.
Und so kann ich nach mehrmaligem Genuss von “Vengeance” zwei Dinge festhalten: Erstens, dass IGNITION hier ein starkes Power Metal Album abgeliefert haben, das den Vergleich mit der Konkurrenz nicht zu scheuen braucht; und zweitens, dass ich mir dingend die ersten beiden Scheiben zulegen muss!
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Ignite The Fire
- The Wounds That Cause The Pain
- Adrenaline
- Beastmode
- Kingdom Of Lies
- A New Dawn
- The Rise
- A Dark Fate
- Betrayal
- We Were The Shieldwall
- The Funeral
- The Final Hour
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