Ihsahn – Ámr

© Ihshan

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Ihsahn
Album: Ámr
Genre: Progressive Death Metal / Progressive Rock
Plattenfirma: Spinefarm Records / Universal
Veröffentlichung: 04.05.2018

 

‚Vegard Sverre Tveitan‘ aus Norwegen, besser bekannt als IHSAHN, ist derjenige, der mit 17 Jahren ein Jahrhundert Black Metal Album aufgenommen hat. Die Rede ist von „In the nightside eclipse“ der Band ‚EMPEROR‚. Leider tut sich in dieser Kapelle aktuell nichts neues. Immerhin spielt man hin und wieder ein paar ausgewählte Festivals.

Aber da ein Vollblutmusiker wie IHSAHN Musik schreiben muss, tut er dies in anderen Projekten oder eben als Solokünstler. Unter seinem Künstlernamen IHSAHN erscheint nun das siebte Album seit 2006, ÁMR. Wer nun weiterhin rohen, nordischen Black Metal mit Keyboardteppichen erwartet, wird enttäuscht sein. Mehr experimentiert IHSAHN hier mit den Genres. Black Metal ist nur noch unterschwellig oder gar selten bis gar nicht vertreten. Mehr ist es eine Art progressiver Death Metal, der des Öfteren an ‚OPETH‚ erinnert, garniert mit Industrial Klängen, Synthi-Sounds und Art Rock Passagen.

Stellenweise gelingt dieser Mix ausserordentlich gut. Während LEND ME THE EYES OF THE MILLENIA noch am ehesten Black Metal in sich trägt, planscht ARCANA IMPERII schon ordentlich im Progressive Becken. Und SÁMR wandelt völlig abseits der Metalwege. Gänzlich mit ruhigen, cleanen Vocals klingt hier sogar ‚Depeche Mode‚ heraus. Ebenso WHEN YOU ARE LOST AND I BELONG. Das Highlight bildet das Schlussepos ALONE, welches sich langsam über spährische Klavierklänge und Synthisounds zu einem intensiven, mystischen Progressive Monster schleppt. Ein Bonussong wohlgemerkt.

Andererseits klingt es abgedroschen und uninspiriert. ONE LESS ENEMY wirkt wie eine nicht verwendete Nummer des ‚OPETH‚ Albums „Watershed“. IN RITES OF PASSAGE klingt eigenständiger, aber der Mix ist dann doch zu wild. Der Rest fällt nicht weiter auf. Evtl. noch TWIN BLACK ANGELS, eine ruhige, angenehme Nummer, und das forsche WAKE, das noch einmal Black Metal Erinnerungen weckt.

Was bleibt einem als Fazit? Nun, ein schwer einzuordnendes Album, das viel gut machen will, aber dennoch an der Aufgabe größtenteils scheitert. Da sind wir besseres gewohnt Mr. IHSAHN!

 

Tracks:

1 – Lend Me The Eyes Of The Millenia
2 – Arcana Imperii
3 – Sámr
4 – One Less Enemy
5 – When You Are Lost And I Belong
6 – In Rites Of Passage
7 – Marble Soul
8 – Twin Black Angels
9 – Wake
10 – Alone (Bonus Track/Poem by Edgar Allan Poe)

 

Line-Up:

Ihsahn

 

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Ein Kommentar

  1. Peter McMulligan

    Kann man so hören oder auch nicht. Da mir Black Metal und somit auch Ihsahn ziemlich egal waren, ist Amr mein Einstieg in die musikalische Befindlichkeit von Ihsahn. Ich muss also praktisch rückwärts hören, quer durch die bisherigen Veröffentlichungen um dieses Album evtl. auch so zu beurteilen wie der Rezensent. Wenn ich das nicht mache, bleibt Amr das was es ist. Ein sehr gut anzuhörendes Album!

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