Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Ilium
Album: Quantum Evolution Event (EP)
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 14.01.2022
Australien ist jetzt nicht unbedingt ein Land, dass mir bei der Suche nach einer mir bis dato unbekannten Power Metal Band spontan in den Sinn kommen würde. Dabei könnte man die Formation ILIUM schon fast als Veteranen der Szene bezeichnen, schließlich wurde die Band bereits 1998 unter dem Namen Iliad gegründet und vier Jahre später in ILIUM umbenannt. Seit dem haben ILIUM acht Alben und drei EP’s veröffentlicht, teils mit illustren Gästen wie Mike DeMeo (ex-Riot), Tommy Hansen (u.a. Helloween, Pretty Maids) und Lance King (ex-Balance Of Power). Beim neuesten Werk der Australier handelt es sich um eine Five-Track EP, die zwei neue Titel sowie drei Neu-Einspielungen bereits bekannter Songs enthält.
Ohne Umschweife legt der Titeltrack mit knackigen, leicht vertrackten Riffs und reichlich Doublebass los, hier und da mischen sich einige Synthies in den Sound und Lord-Frontmann Lord Tim liefert eine beeindruckende Kostprobe seines Könnens ab. Der Song klingt irgendwie wie eine Mischung aus Helloween und Dragonforce, auch wenn sich das Hochgeschwindigkeitsgefrickel in Grenzen hält. „Tsetse“ setzt genau dort an wo der Opener aufgehört hat, der Chorus geht diesmal etwas mehr Richtung Hymne und erinnert ein wenig an alte Edguy. „Undergods“ ist der erste der drei neu aufgenommenen Tracks und erschien ursprünglich Ende 2007 (auf „Vespertilion“). Im Gegensatz zum Eröffnungsdoppel klingt die Nummer geradliniger und damit – im positiven Sinne – leichter zugänglicher. Während man dem Uptempo Song gerade in den Strophen eine gewisse Primal Fear Affinität nicht absprechen kann, könnte der fesselnde Refrain abermals Herrn Sammet entsprungen sein.
„Hostile Sky“ dürfte Kennern der Band bereits von „Genetic Memory“ (2011) bekannt sein. Der Song kommt deutlich gedrosselter daher, ohne jedoch in Sachen Gitarren Arbeit an Intensität zu verlieren. Die Hookline umgibt eine gewisse Theatralik und geht leicht ins Ohr. Das Stück hätte man sich gut auf einem Avantasia Album vorstellen können. „Mothcaste“ wurde ursprünglich im Jahr 2009 auf der fünften Langrille „Ageless Decay“ veröffentlicht und bereits nach Ertönen des Eingangslicks fühlt man sich an selige Helloween / Gamma Ray Zeiten zurückversetzt. Wie schon zuvor ist die Leistung der beiden Gitarristen und Bandköpfe Jason Hodges und Adam Smith exzellent und veranlasst unweigerlich zum Betätigen der Repeat-Funktion.
Wie ich schon bei früheren Veröffentlichungen diese Art angemerkt habe, ist der einzige „Fehler“ auch dieser EP die leider viel zu kurze Spielzeit. Abgesehen davon erhält der geneigte Fan ein feines Stück melodischen Power Metals, deren Einflüsse – ob bewusst oder unbewusst – zwar allgegenwärtig sind, dem Hörvergnügen jedoch keineswegs abträglich sind. Ganz im Gegenteil, vielleicht sieht sich der eine oder andere Metaller – wie auch ich – dadurch veranlasst, sich ausgiebiger mit dem bisherigen Schaffen von ILIUM zu beschäftigen. Verdient hätten sie es!
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Quantum Evolution Event
- Tsetse
- Undergods
- Hostile Sky
- Mothcaste
Line Up:
Jason Hodges: Gitarre
Adam Smith: Gitarre, Bass, Keyboards
Gäste:
Lord Tim_ Gesang
Tim Yatras: Drums
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