Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Illusory
Album: Crimson Wreath
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 21.05.2021
ILLUSORY stammen aus Griechenland und firmierten seit 1992 zunächst unter dem Namen „The Ivory Tower“, ehe zwanzig Jahre später die Umbenennung hin zum heutigen Bandnamen folgte. Sonderlich ertragreich in Sachen Veröffentlichungen waren die knapp drei Dekaden nicht. Einer EP sowie einem Album unter dem alten Namen folgten in den Jahren 2013 sowie 2016 zwei Langrillen unter dem Banner ILLUSORY. Das neueste Werk der Griechen nennt sich „Crimson Wreath“ und weist eine stolze Spielzeit von knapp 78 Minuten auf!
Los geht’s mit dem dynamischen „Besetting Sins“, welches in klassischer NWOBHM Manier vorprescht und mit einem gefälligen Chorus aufwartet. In der Mitte des Songs folgt ein Break hin zu einem stampfenden Rhythmus und einem Maiden artigen Lick, eher sich der Song gegen Ende wieder seiner vorherigen Struktur anpasst. Ein gelungener Auftakt, der Freude macht, jedoch mit „Acedia“ jäh ausgebremst wird. Unterlegt von Akustik Gitarren bekommen wir irgendeine Geschichte erzählt, wobei sich Gitarre und Erzählstimme gefühlt gegenseitig stören. Der nachfolgende Titeltrack startet als emotionale Ballade, die ich vermutlich eher ans Ende der Scheibe platziert hätte, ehe die Nummer nach dem zweiten Refrain einen plötzlichen Energieschub erfährt und sich zu einem tollen Power Metal Song wandelt.
„Immortal No“ setzt genau dort an, wo sein Vorgänger aufgehört hat und entpuppt sich als verdammt starke Metal Hymne. Was folgt ist ein abermaliger Stimmungskiller in Form der knapp zweiminütigen Piano-Ballade „All Shall Fade“, an der es handwerklich zwar nichts auszusetzen gibt, die jedoch den Hörfluss merklich bremst. Mit „All Blood Red“ gibt’s dann wieder einen im mittleren Temposegment angesiedelten NWOBHM Kracher, bevor abermals ein – diesmal ausschließlich gesprochenes – Intermezzo folgt. Das epische und abwechslungsreiche „S.T.Forsaken“ könnte man sich durchaus auch auf einem Maiden-Album vorstellen können, während das starke „Ashes To Dust“ – trotz eines merkwürdigen Breaks – dank seiner Gang-Shouts das Zeug zum Publikumsliebling hat.
Herzstück des Albums ist das dreiteilige „An Opus Of Loss And Sorrow“ mit einer Spielzeit von insgesamt gut zweiundzwanzig Minuten. Teil 1 „Pedestal I: Past Forever Last“ ist eine lupenreine Metal-Ballade, die trotz der zahlreichen balladesken Momente zuvor zu überzeugen vermag. Bei Teil 2 „Pedestal II: The Isle Of Shadows“ kommen Melodic Rock Freunde auf ihre Kosten, dieser Track punktet mit einer Ohrwurm Hookline und ist für meinen Geschmack lediglich eine Nuance zu lang ausgefallen. Beim letzten Teil dieser Song-Trilogie (Pedestal III: Agony’s Last) wird das Tempo wieder etwas angezogen, ansonsten knüpft man weitestgehend an dessen Vorgänger an, lediglich das letzte Drittel wirkt dank Tempoverschleppung ein wenig unausgegoren. Mit dem abschließenden „Fortress Of Sadness“ hat man nochmals einen epischen Track mit wechselnden Tempi und Überlänge im Gepäck, bei dem die eingestreuten weiblichen Gesangspassagen – im Gegensatz zum Frontmann – nicht wirklich zu den Highlights des Albums zu zählen sind. Dadurch wird der ansonsten positive Eindruck des Songs ein wenig getrübt.
Im Grunde genommen gibt es an „Crimson Wreath“ nicht viel auszusetzen, das Songmaterial ist richtig gut, mit Dee Theodorou verfügt man über einen ausgezeichneten Sänger und die Produktion kann sich hören lassen; Freunde klassischen, melodiösen Metals werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen. Lediglich die gehäufte Anzahl an balladesken Short-Tracks verhindert eine höhere Punktzahl.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Besetting Sins
- Acedia
- Crimson Wreath
- Immortal No
- All Shall Fade
- All Blood Red
- The Voice Inside Me
- S.T. Forsaken
- Ashes To Dust
- A Poem I Couldn’t Rhyme
- An Opus Of Loss And Sorrow:Pedestal I: Past Forever Last
- An Opus Of Loss And Sorrow:Pedestal II: The Isle Of Shadows
- An Opus Of Loss And Sorrow:Pedestal III: Agony’s Last
- Fortress Of Sadness
Line Up:
Greg Bakos: Gitarre
Niki Danos: Bass
Costas Koulis: Drums
George Papantonis: Gitarre
Dee Theodorou: Gesang
Makis Vandoros: Keyboards
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