Immortal Guardian – Psychosomatic

(C) Immortal Guardian

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Immortal Guardian
Album: Psychosomatic
Genre: Power Metal
Plattenfirma: M-Theory Audio
Veröffentlichung: 12.02.2021

Nachdem sie mit ihrem 2018er Debütalbum „Age Of Revolution“ ein neues Publikum für sich gewinnen konnten und unermüdlich an der Seite von Acts wie Marty Friedman, Powerglove und Exmortus tourten, versammelten sich IMMORTAL GUARDIAN Anfang letzten Jahres in Las Vegas, um mit den Aufnahmen zu ihrem zweiten Album zu beginnen. Als sich COVID-19 und die darauffolgende Pandemie ausbreitete, zogen sich die einzelnen Bandmitglieder in deren jeweilige Heimatstadt zurück. Durch den weltweit verhängten Shutdown verwarf die Band das Album, an dem sie bis dahin gearbeitet hatte, und widmete sich stattdessen einem Konzept-Album über ihre Emotionen im Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen. Das Ergebnis ist eine wahrhaft multinationale Lockdown Platte: Gitarrist/Keyboarder Gabriel Guardian blieb in Las Vegas, Sänger Carlos Zema nahm seine Vocals von seinem Zuhause in Brasilien aus auf, der neue Schlagzeuger Justin Piedimonte spielte die Drums in seiner Heimatstadt Montreal in Kanada ein und der neue Bassist Joshua Lopez blieb in IMMORTAL GUARDIANs Heimat Texas.

Trotz aller Unwägbarkeiten kann sich das Ergebnis hören lassen. Wie schon auf ihrem Debüt kredenzt uns die Multi-Kulti-Truppe auf „Psychosomatic“ ein energiegeladenes, durchaus abwechslungsreiches Album, welches melodischen Power Metal mit vereinzelten progressiven Elementen vereint. Prägender Faktor der Scheibe ist neben Frontmann Carlos Zema natürlich der musikalische Multi-Tasker Gabriel Guardiola, der seine Gitarren-/Keyboard Künste gerne mal in den Vordergrund rückt, bevorzugt natürlich in gesteigertem Tempo. Das Ganze ist glücklicherweise überwiegend wohl dosiert, was den Songs letztlich zu Gute kommt und sie für den Hörer leichter zugänglich macht. Dass er dabei auch mal übers Ziel hinausschießt, wie beispielsweise bei der völlig überflüssigen Kindermelodie im Mittelteil von „Read Between The Lines“, ist im Gesamtkontext des Albums nicht weiter der Rede wert.

Der Titeltrack überrascht gleich zu Beginn mit orientalischem Flair und einer ausgefeilten instrumentalen Einleitung, „Lockdown“ klingt entgegen seines Titel erstaunlich positiv und der Chorus von „Phobia“ (personell unterstützt durch Marcelo Barbosa (Angra)) dürfte der eingängigste der gesamten Scheibe sein. Das großartige „Clocks“ wird von einem klassischen Motiv angetrieben, welches im Laufe des Songs immer wieder aufgegriffen wird und sogar in einem Malmsteenischen Gedächtnis Shredder mündet. „Goodbye To Farewells“ dürfte der einzige Track sein, der ansatzweise aus der positiven Stimmungslage ausbricht, was nicht zuletzt dem garstigen Gastbeitrag von Mary Zimmer (Helion Prime) geschuldet ist. Die Ballade „Candlelight“ beschwört die großen Emotionen herauf, beim epischen „Find A Reason“ macht sich ein gewisses Dream Theater Feeling breit und der Rausschmeißer „New Day Rising“ pendelt gekonnt zwischen Melodic Metal (Helloween) und Prog.

Keine Frage, IMMORTAL GUARDIAN haben das Beste aus ihrer Situation gemacht und abgesehen von einem eingängigem Power Metal Album gewissermaßen auch ein neues Genre kreiert, Pandemic Metal! Anhänger feiner Melodien und ausgereifter Gitarrenarbeit werden hier bestens bedient und während des laufenden Lockdowns bestens unterhalten.

 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:

  1. Psychosomatic
  2. Read Between the Lines
  3. Lockdown
  4. Phobia
  5. Clocks
  6. Self-isolation
  7. Goodbye to Farewells
  8. Candlelight
  9. Find a Reason
  10. New Day Rising

 

Line Up:

Gabriel Guardiola: Gitarre, Keyboards
Carlos Zema: Gesang
Justin Piedimonte: Drums
Joshua Lopez: Bass

Mary Zimmer (Helion Prime)

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