Impellitteri – The Nature Of The Beast

(C) Impellitteri

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Impellitteri
Album: The Nature Of The Beast
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 12.10.2018

Gut drei Dekaden nach dem Debüt Album „Stand In Line“ und dreieinhalb Jahre nach seinem letzten Output „Venom“ meldet sich der amerikanische Gitarrenvirtuose Chris Impellitteri mit dem neuen Longplayer „The Nature Of The Beast“ seiner nach ihm benannten Band zurück. Bei dieser Ankündigung beschleicht mich irgendwie eine gewisse Skepsis, denn wie bei anderen Flitzefingern an der Sechsaitigen steht auch hier irgendwie die Frage im Raum, ob die Songs quasi nur schmückendes Beiwerk sind, um den Shredder Künsten des Meisters zu huldigen.

Soweit ist es auf „The Nature Of The Beast“ zum Glück nicht gekommen, und dies hat vor allem zwei Gründe. Der erste ist die Qualität des dargebotenen Songmaterials. Wie nicht anders zu erwarten wird hier ein Power Metal Feuerwerk gezündet, bei dem technisch anspruchsvolle Gitarren Soli und fette Riffs auf melodiöse Gesangslinien treffen, die mal mehr, mal weniger zum mitsingen animieren. Das sich dabei ein gewisses Strickmuster wiederholt (siehe Songs wie „Hypocrisy“, „Gates Of Hell“ oder „Wonder World“), könnte vielleicht bei manchem Hörer für gewisse Abnutzungserscheinungen sorgen, aber das ist Jammern auf verdammt hohem Niveau, denn die Tracks sind alles andere als schlecht.

Dass das Album letztlich doch in die gehobene Kategorie einzuordnen ist, hängt an herausragenden Stücken wie dem atmosphärisch eingeleiteten „Run For Your Life“ (kein Saxon-Cover) oder dem Judas Priest artigen „Kill The Beast“. Ebenfalls besonders erwähnenswert ist „Man Of War“, der Einstieg in den Song klingt wie ein Mash-Up aus „Hall Of The Mountain King“ und Metallica’s „For Whom The Bell Tolls“, und auch sonst in die Nummer aufgrund des gewählten Mid-Tempos eher ungewöhnlich, aber stark.

Die Power Metal Variante des Andrew Lloyd Webber Klassikers „Phantom Of The Opera“ dürfte sicherlich Geschmacksache sein, ist aber letztlich gut umgesetzt worden. Ein weiteres Cover hat im Netz bereits für einige unschöne Kommentare gesorgt, denn die Cover Version des Black Sabbath Songs „Symptom Of The Universe“ grenzt für so manchen Fan der britischen Legende an Blasphemie. Mir persönlich gefällt das Stück außerordentlich gut, denn die Band hat der Nummer frischen Wind eingehaucht ohne
das Original zu ruinieren.

Der zweite Grund dafür, dass die Scheibe nicht zur reinen Gefrickel Orgie verkommt und zudem aus der Vielzahl an Power Metal Alben hervor sticht, hört auf den Namen Rob Rock und bekleidet den Sängerposten. Der frühere immer-mal-wieder Frontmann gehört sei 2008 konstant zum Line Up und trägt mit seiner kraftvollen, ausdrucksstarken Stimme maßgeblich zum Hörvergnügen bei und beweist, dass er trotz seiner fast sechzig Lenze nichts von seinem Können eingebüßt hat.

Power Metal Fans und Gitarren Freaks werden mit „The Nature Of The Beast“ also gleichermaßen bestens bedient. Warum die Band in Europa aber nie so wirklich den Durchbruch geschafft hat, bleibt mir nach wie vor ein Rätsel.

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten!

 

Trackliste:

  1. Hypocrisy
  2. Masquerade
  3. Run For Your Life
  4. Phantom Of The Opera
  5. Gates Of Hell
  6. Wonder World
  7. Man Of War
  8. Symptom Of The Universe
  9. Do You Think I’m Mad
  10. Fire It Up
  11. Kill The Beast
  12. Shine On

Line Up:

Rob Rock: Gesang
Chris Impellitteri: Gitarre
James Amelio Pulli: Bass
Jon Dette: Drums

Mehr Infos:

Impellitteri Website
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Impellitteri bei Instagram
Video zu „Symptom Of The Universe“

 

 

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