Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Impellitteri
Album: War Machine
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 08.11.2024
Nach sechs Jahren Ruhepause meldet sich die gleichnamige Band des amerikanischen Ausnahme-Gitarristen Chris Impellitteri mit dem mittlerweile zwölften Studioalbum „War Machine“ zurück. Diese Meldung an sich lässt Anhänger des virtuosen Power Metals schon voller Vorfreude erstrahlen. Wenn dann aber noch bekannt wird, dass niemand Geringeres als Slayer-Drummer Paul Bostaph den Posten an der Schießbude übernommen hat, dann treibt dies natürlich die Erwartungen zusätzlich in die Höhe.
Der Maestro selbst scheint der Meinung zu sein, dass in der Kürze die oftmals zitierte Würze liegt, denn die elf Songs bringen es zusammen auf gerade einmal dreiundvierzig Minuten Spielzeit. Entsprechend stürmisch wirbelt das Quintett durch die einzelnen Stücke, für Epic Tracks, längere Midtempo Einlagen oder gar Balladen bleibt da schlicht keine Zeit. Doch trotz vermeintlich fehlender Abwechslung kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, denn das Quartett versteht es innerhalb ihres Sound Kosmos den einen oder anderen Farbtupfer zu setzen.
Während Songs wie der Titeltrack oder das Nicht-Maiden Cover „Wrathchild“ wie ein wildgewordener Keiler durchs Unterholz rasen, setzt beispielsweise „Out Of My Mind“ trotz nicht minder hohen Tempos auf eine Mega-Melodielinie. „Superkingdom“ hingegen erweist sich als etwas sperriger und weniger leicht zugänglich, ähnliches ließe sich über „What Lies Beneath“ sagen, doch mit jedem Durchlauf entfalten sich diese Stücke mehr und mehr.
Beim leicht Richtung Thrash schielenden „Hell On Earth“ darf sich nicht nur der gute Paul nach Lust und Laune austoben, auch Rob Rock tritt den Beweis an, dass er auch mit Mitte Sechzig noch mühelos jeden noch so hohen Ton trifft. Auch das wuchtige „Power Grab“ dürfte einen formidablen Moshpit entfesseln, während „Beware The Hunter“ und „Gone Insane“ neben dem bereits erwähnten „Out Of My Mind“ zu den eingängigsten Stücken des Albums gehören.
Ein wenig überrascht bin ich hingegen ob des relativ zurückhaltend agierenden Chris Impellitteri. Natürlich zeigt der Mann in jedem Song sein außergewöhnliches Können, jedoch scheint er im Sinne einer flüssigen Songstruktur auf ausufernde Einlagen zu verzichten, was dem Hörvergnügen meiner Meinung nach nachhaltig zugutekommt.
Um es auf den Punkt zu bringen: „War Machine“ ist eine knappe Dreiviertelstunde Power Metal pur, kraftvoll, technisch anspruchsvoll, eingängig. Was will man mehr?
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
1. War Machine
2. Out Of My Mind
3. Superkingdom
4. Wrathchild
5. What Lies Beneath
6. Hell On Earth
7. Power Grab
8. Beware The Hunter
9. Light It Up
10. Gone Insane
11. Just Another Day
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