Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Imperia
Album: The Last Horizon
Genre: Symphonic/Gothic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 26.03.2021
IMPERIA waren in der Vergangenheit nicht unbedingt dafür bekannt, im Schnellverfahren ein Album nach dem anderen aufzunehmen, bislang waren vier Jahre Abstand die Regel. Aber wenn diese Pandemie überhaupt so etwas wie einen positiven Effekt hat, dann den Fakt, dass Bands/Musiker aufgrund des Lockdowns hinreichend Zeit hatten (und immer noch haben), um an neuen Songs zu arbeiten und diese zuhause aufzunehmen. So ist es wohl auch im Fall der Multi-Kulti-Truppe um die norwegische Sängerin Helena Iren Michaelsen, die gerade einmal zwei Jahre nach ihrer letzten Langrille „Flames Of Eternity“ mit einer neuen Scheibe namens „The Last Horizon“ aufwarten.
Unverändert ist hingegen die stilistische Bandbreite der Band, die ihren Sound selbst als „Atmospheric Metal“ bezeichnet. Von Gothic über Symphonic Metal bis hin zu diversen Folk Elementen ist alles vorhanden, was Fans an IMPERIA schätzen und lieben. Der Album-Opener „Dream Away“ startet als typischer Uptempo Song im Symphonic Gewand, bei der Helena Michaelsen direkt mal gekonnt einen Vorgeschmack auf ihr Gesangsspektrum bietet, auch wenn sich zwischendrin auch mal ein etwas schräg anmutender Ton einschleicht. „Starlight“ nimmt ein wenig Tempo heraus, dafür kommen erste Folk-Anleihen hinzu, was der Nummer einen leicht poppigen Anstrich verpasst. „To Valhalla I Ride“ nimmt die Folk-Elemente auf und bündelt diese zusammen mit einer Kindermelodie zu einer leicht düsteren Schunkel Nummer.
„Flower And The Sea“ und „Blindfolded“ entfachen wieder mehr Druck, insbesondere letztgenannter Track wirkt dank der eingestreuten Growls etwas sperriger als die zuvor gehörten Nummern. Das balladeske „While I Am Still Here“ ist das längste Stück der Scheibe, hier werden ganz große Emotionen herausbeschworen und die Frontfrau driftet hier und da gesanglich in allerhöchste Sphären ab. „Dancing“ wartet mit orientalischen Einflüssen auf, was einerseits zwar für Abwechslung sorgt, im Albumkontext aber andererseits irgendwie deplatziert wirkt. Auf „I Still Remember“ und „My Other Half“ dürfen Violinen und Piano Klänge glänzen, zudem wirkt der Gesang zerbrechlicher als zuvor, zumindest bis der jeweilige Refrain einsetzt.
„Where Are You Now“ und „One Day“ schippern in Gefilden von Bands wie Within Temptation und dürften die Songs mit dem größten Hitpotential sein. „I Send You My Love“ ist noch eine Nummer, mit der ich mich schwertue, denn hier untermalen lediglich seichte Synthie Klänge die Vocals, die ureigensten Metal Instrumente sucht man hier vergeblich. Schade eigentlich, denn von der Melodieführung ist das Stück eigentlich ganz ordentlich. Einen versöhnlichen Schlusspunkt setzt dann die Piano Version von „Let Down“, der ursprünglich auf der 2011 erschienenen Scheibe „Secret Passion“ enthalten war.
Mit „The Last Horizon“ liefern IMPERIA ein solides Album ab, nicht mehr und nicht weniger. Zwar hat die Scheibe einige wirklich schöne Stücke zu bieten, allerdings ist für mich nicht jede Idee so wirklich gelungen, was die Scheibe bei einer Spielzeit von rund 74 Minuten im Laufe der Zeit etwas ermüdend wirken lässt. Dennoch dürften langjährige Fans der Band zufrieden sein.
Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
CD 1:
- Dream Away
- Starlight
- To Valhalla I Ride
- Flower And The Sea
- Blindfolded
CD 2:
- Only A Dream
- Where Are You Now
- I Still Remember
- Dancing
- My Other Half
- One Day
- I Send You My Love
- Let Down (Piano Version)
Line Up:
Helena Iren Michaelsen: Gesang
Jan „Örkki“ Yrlund: Gitarre, Programmierung
Gerry Verstreken: Bass
Merjin Mol: Drums
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