Geschrieben von Marco Gräff // Fotos by gräffix by Marco G.
Schlachthof Wiesbaden // 08.12.2022. Ganz ehrlich? So richtig habe ich ja nicht mehr an IN FLAMES geglaubt. Schon gar nicht nach deren letzten Album „I, the mask“. Doch die schwedische Band scheint sich auf ihre alten Stärken zu besinnen und das hat sich nun auch auf die aktuelle Tour ausgewirkt. Das neue Album „Foregone“ steht in den Startlöchern und soll am 10. Februar veröffentlicht werden. Die Erwartungen sind recht hoch, was schon an den bisher veröffentlichten Songs liegt. Und auch live wurden schon drei neue Stücke dem Publikum präsentiert.
Auf der Tour in 2022 hatten die Schweden tatkräftige Unterstützung dabei, allen voran „At The Gates“, die wie „In Flames“ zu den ganz Großen im schwedischen Melodic Death Metal gehören. Als Support waren die ebenfalls aus Schweden stammenden Bands „Imminence“ und „Orbit Culture“ mitgereist. Ehrlicherweise waren mir diese beiden Bands bis dato ziemlich unbekannt. Im Gegensatz zu den vielen Fans vor der Bühne. Der Schlachthof dürfte fast ausverkauft gewesen sein, und selbst am frühen Abend, als „Orbit Culture“ um 18:30 den Reigen eröffneten, war schon richtig was los im Pit. Und die Band zog. Nicht wenige feierten die Jungs und sangen sogar mit, der moderne Melodic Death Metal kam gut an. Überrascht haben mich im Anschluss dann auch „Imminence“. Metalcore mit Geige bekommt man nicht oft um die Ohren. Und auch hier, die Menge war begeistert, da waren zahlreiche Fans unter den Zuschauern. Ich würde sogar fast behaupten, da war mehr Begeisterung als bei den folgenden „At The Gates“.
Die Band um Sänger Tomas Lindberg ist eine Legende im schwedischen Melodic Death Metal, selbst nach der zwischenzeitlichen Auflösung in 1996. Ihr Meilenstein „Slaughter of the soul“ spielte bei dieser Tour die große Rolle, immerhin trug ihr Part der Tour den Namen des Albumklassikers. Am Ende waren es dann doch „nur“ vier Songs von der Platte, vier stammten vom „Comeback“ Album „At war with reality. Im Großen und Ganzen kamen die Schweden gut an, besonders die Klassiker wurden frenetisch gefeiert. Aber man merkt schon den Zahn der Zeit, besonders bei Sänger Lindberg.
Deutlich besser war das schon bei den Hauptakteuren IN FLAMES. Ich hätte im Leben nicht mehr daran geglaubt Songs der ersten vier Alben der Band noch mal live zu hören. Doch diese Tour hatte es in sich. Nahezu jedes Album (nur „Soundtrack to your escape“ und „Siren charms“ blieben außen vor) wurde mit mindestens einem Song bedacht, die Setlist (siehe unten) gerade in der ersten Hälfte ein Leckerbissen für die Fans der ersten Stunde. Ich will nicht meckern, man sollte echt froh sein, die alten Songs wieder live präsentiert zu bekommen. Doch haben sich die sechs Schweden nicht gerade die stärksten der jeweiligen Alben rausgesucht. Es war trotzdem ein Erlebnis, und auch dem Publikum hat es gefallen, ertönten doch zwischen fast jedem Song lautstark „In Flames“ Gesänge.
Ganze 16 Songs lieferten Anders Fridén und seine Band an diesem Abend ab, buchstäblich war da für jeden und jede etwas dabei. Dabei kam das eigentliche Highlight „Only for the weak“ schon zur Halbzeit im Set. Die neuen Songs fügten sich ebenfalls super ein und am Ende sorgte dann „Take this life“ für einen weiteren Höhepunkt. Nicht nur ich dürfte überrascht gewesen sein von der Set List und der Show an sich. Die Erwartungen an das neue Album sind nicht geringer geworden, hoffen wir mal, dass sie ansatzweise halten was sie versprechen. In dieser Art und Weise würde ich tatsächlich auch weiterhin auf Konzerte von In Flames gehen.
Set list At The Gates:
Spectre of extinction
Slaughter of the soul
At war with reality
To drink from the night itself
Cold
Under a serpent sun
Heroes and tombs
Death and the labyrinth
Blinded by fear
The night eternal
Set list In Flames:
The great deceiver
Pinball map
Cloud connected
Behind space
Graveland
The hive
Colony
Only for the weak
Leeches
Foregone Pt. 1
Wallflower
State of slow decay
Alias
The mirror’s truth
I am above
Take this life
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