In Vain – Back To Nowhere

© In Vain

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: In Vain
Album: Back To Nowhere
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Fighter Records
Veröffentlichung: 08.02.2024

Als Schreiberling bekommt man schnell graue Haare (sofern noch genügend vorhanden sind), wenn mehrere Bands gleichen Namens existieren, von denen dann zwei auch noch innerhalb weniger Wochen jeweils ein neues Album veröffentlichen und nahezu zeitgleich Vorab-Singles online stellen. Da ist die Gefahr groß, ein wenig durcheinander zu kommen. So geschehen bei IN VAIN. Während eine norwegische Ausgabe aus dem Schwarzwurzel Bereich Anfang April neue Düsternis verbreiten will, sind die in Spanien beheimateten IN VAIN etwas früher dran. Die Truppe ist bereits seit zwanzig Jahren im Geschäft und veröffentlicht seit 2009 in regelmäßigen Abständen neues Liedgut.

„Story Of A Lie“ startet als bedrohlicher Stampfer, wandelt sich aber recht schnell zu einem treibenden Power Metal Track, der lediglich im ersten Chorus etwas Fahrt rausnimmt, ansonsten aber den eingeschlagenen Weg fortführt. „For The Fallen“ hingegen drückt vom ersten Riff an das Gaspedal mit reichlich Double Bass ordentlich durch, in Kombination mit dem eingängigen Chorus könnte das Ganze als Referenz zu frühen Blind Guardian Scheiben durchgehen. „The Force Of Thunder“ ist nichts anderes als feinster Power Metal mit starkem, von Gangshouts unterlegtem Refrain, der im Gegensatz zum Vorgänger eher Assoziationen zu Bands wie Iced Earth und The Silent Rage weckt.

„Never Live Again“ geht zwar nicht ganz so rasant zu Werke, verliert jedoch keineswegs an Wucht. Die Hookline ist bei diesem Stück noch etwas feiner ausgefallen, was die Nummer zum bis hierhin eingängigsten Stück des Albums macht.  „The Blind Man“ ist eine weitere Vollgas Attacke mit abermals tollem Chorus, die unweigerlich zum lautstarken Mitsingen animiert. Einzige Überraschung ist die Tatsache, dass mit solch fetten Backing Vocals im vorderen Teil des Songs nicht zu rechnen war. Nimmt man die Gesangsharmonien hinzu, klingt das Ganze wie eine Mischung aus Blind Guardian und Primal Fear.

Letztere könnten auch als Inspiration für „Metal Enlightenment“ gedient haben, denn bei diesem lebhaften Track schreit alles nach den Herren Scheepers & Co. „Days Of Glory“ und „Back To Nowhere “ legen noch eine Schippe drauf und verlangen in Sachen Vehemenz der Nackenmuskulatur alles ab. Gesanglich fühle ich mich ein wenig an Zak Stevens erinnert. „The Last Breath Of Freedom“ startet unerwartet zurückhaltend und mit dezentem Frauengesang, doch schon kurz darauf entwickelt sich der Song zu einem weiteren eingängigen, kraftvollen Power Metal Track.

„Dreaming Awake“ sticht in jeglicher Hinsicht heraus. Nicht nur ist der Song mit sechs Minuten der längste des gesamten Albums, nach einem akustischen Einstieg verfällt die Nummer in einen galoppierenden Rhythmus und erinnert sowohl von seiner Struktur her als auch von Gitarrenharmonien an Iron Maiden. Würde sich diese Nummer bestens als Album-Abschluss eignen, schieben die Spanier mit „Sacred Bond“ noch eine knackige Speed Granate hinterher, die den Metaller völlig verausgabt zurücklässt.

Nach dem Genuss dieser Scheibe komme ich zu der Erkenntnis, dass erstens Power Metal niemals seine Daseinsberechtigung verlieren wird und zweitens es für mich nicht nachvollziehbar ist, dass Bands dieser Couleur von der iberischen Halbinsel hierzulande viel zu wenig Beachtung erhalten. Vielleicht gelingt es IN VAIN mit ihrem sechsten Studioalbum, dies ein klein wenig zu ändern.

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Story Of A Lie
  2. For The Fallen
  3. The Force Of Thunder
  4. Never Live Again
  5. The Blind Man
  6. Metal Enlightenment
  7. Days Of Glory
  8. Back To Nowhere
  9. The Last Breath Of Freedom
  10. Dreaming Awake
  11. Sacred Bond

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Video zu „For The Fallen“

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